Die sechs Jahre alte Kaya erzählt, was sie in ihrem Ranzen hat und was sie später mal werden will.

Hanstedt. Glücklichweise kommt ihre Freundin Fine auch mit in die erste Klasse. Denn sonst wäre Kaya (6) doch etwas mulmig zumute. Wie es so in der Schule sein wird, das kann sich kleine Hanstedterin noch nicht so richtig vorstellen. Sie weiß nur: Ab diesem Sonnabend gehört sie zu den Großen und wird gemeinsam mit Mama und Papa zum ersten Mal den Weg in die Hanstedter Grundschule antreten.

"Ich hab` keine Ahnung, wie es da sein wird, ich hoffe, die Lehrerinnen sind nett", sagt die Sechsjährige und schaut verschmitzt. "Aber ich glaube, ich finde die Pausen gut, denn da kann man draußen spielen. Das haben mir andere große Kinder gesagt."

Die kleine Kaya ist wirklich ein aufgewecktes Mädchen. Aufgeregt hat sie schon ein paar Mal ihren neuen Schulranzen ausgeräumt und dann alles fein säuberlich wieder einsortiert. Die Federtasche, ganz toll ausgestattet mit vielen Buntstiften, muss ja wieder an den richtigen Platz. Kaya kann es kaum erwarten, die Stifte auszuprobieren, denn malen tut die Erstklässlerin auch jetzt schon sehr gerne. Am liebsten an ihrem eigenen Schreibtisch in ihrem Zimmer - den brauche sie nämlich schon lange, sagt sie selbstbewusst. "Kaya hat bereits sehr früh angefangen, ein wenig mit Buchstaben und Zahlen herum zu experimentieren", sagt ihre Mutter Nicole Michaelis. "Sie kann schon bis 100 zählen und ihren Namen kann sie auch schon schreiben."

Stolz präsentiert die Sechsjährige den übrigen Inhalt ihres Schulranzens. Bereits am Anfang des Jahres wurde alles in Winsen gekauft. Alles im gleichen Design in braun und rosa natürlich - mit kleinen Ponys verziert. "Ich wollte den gleich haben", sagt Kaya und versucht, den Verschluss des Ranzens zu öffnen. Ein wenig schwer fällt es noch, die Schnalle aufzubekommen. "Und meine Freundin Fine hat den gleichen - denn wir mögen beide Ponys gerne." Auch in dem Mathearbeitsbuch, das die Eltern schon im Voraus für die Tochter kaufen mussten, hat das neugierige Mädchen bereits herumgeblättert - und ein paar Abbildungen von Pferden gefunden. Das sind nämlich ihre Lieblingstiere, sagt sie.

Stolz ist die Mutter schon auf ihre kleine Tochter, für die nun ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Ein wenig aufgeregt ist sie dennoch. "Man hört ja von vielen Seiten, dass sich die Kinder verändern, wenn sie in die Schule kommen", so die 39-Jährige. "Aber, na ja, man muss sich einfach damit abfinden, dass die Kleinen auch irgendwann mal groß werden." Und zu den Großen zählt sich die kleine Kaya von jetzt an auf jeden Fall. Nur in den ersten Tagen soll Mama sie auf dem Schulweg begleiten, dann könne sie alleine mit ihren Freunden nach Hause gehen. "Gleich in der Nachbarschaft wohnt ein Junge, mit dem sie in eine Klasse gehen wird", sagt Nicole Michaelis. "Aber am Anfang bin ich trotzdem lieber mit dabei."

Am Tag der Einschulung wird es nach der ersten Schulstunde ein gemeinsames Essen mit der Familie geben, danach ist eine Kutschfahrt geplant. Auch die Patentanten und die Tagesmutter werden mit dabei sein, das ist wichtig. Für diesen besonderen ersten Schultag hat Kaya extra ein neues Kleid bekommen und Glitzerschuhe mit Blumen und Schmetterlingen, die sie stolz zeigt. Was sie in der Schultüte haben wird, kann die Kleine nur erahnen. "Vielleicht Ponys von Playmobil?", sagt Kaya und guckt ihre Mutter fragend an. Die verrät nichts. "Da musst du schon bis Sonnabend warten", sagt sie geheimnisvoll.

Und auch wenn die Sechsjährige noch nicht genau weiß, was sie in der Schule erwarten wird - wie ihr weiteres Leben verlaufen soll, das hat sie schon längst geplant. "Ich werde Tierkrankenschwester", sagt sie, und ihre Augen funkeln. "Da kann ich den ganzen Tag Tiere untersuchen, zum Beispiel Meerschweinchen, Katzen oder Hunde." Und wenn dann noch ein Pony bei ihr zur Behandlung kommt, dann wird die Kleine sicher sein, dass sie den richtigen Beruf gewählt hat.