Jana Hinz (19) ist eine von 30 neuen Azubis beim Geldinstitut. Zunächst darf sie den Kollegen zuschauen.

Harburg. Stoffhose und Seidenbluse trug Jana Hinz zum letzten Mal beim Bewerbungsgespräch. Gestern wurden Hose und Bluse wieder aus dem Kleiderschrank geholt, aber gewöhnt hat sich die 19-Jährige an ihre von nun an tägliche Arbeitskleidung noch nicht. "Normalerweise trage ich Jeans", sagt die junge Frau aus Seevetal, die sich vor einigen Monaten dazu entschied Bankkauffrau zu werden. Pünktlich um 10 Uhr erschien die junge Frau ordentlich gekleidet in der Filiale der Sparkasse Harburg-Buxtehude am Sand und wurde von der Ausbildungsleiterin Antje Lühmann begrüßt.

"Glücklichweise kenne ich Frau Lühmann bereits, da bin ich heute nicht ganz so aufgeregt", sagt Jana Hinz und lächelt selbstbewusst. "Und ich bin echt gespannt, was mich erwarten wird." Nach einem Gespräch mit der Ausbildungsleiterin geht es dann auch schon los, zunächst in die Schalterhalle. Dort erwartet sie der Filialbereichsleiter Andreas Hanowski, der sie mit einem festen Händedruck begrüßt. "Ich freue mich", sagt er und lächelt seine neue Kollegin an. Dann verschwindet er auch schon wieder in seinem Büro. Als nächstes darf die frisch gebackene Auszubildende dem Kundenberater Jonas Gätge für einige Zeit über die Schulter schauen, den Computer bedienen, bei einem Kundengespräch dabei sein. Doch schon bald wird sie selbstständig arbeiten dürfen, verspricht Antje Lühmann. "Wir wollen, dass unser Nachwuchs schnellstmöglich alleine arbeitet. Learning by doing - das ist unser Konzept."

In geraumer Zeit soll sie also einfache Gespräche mit den Kunden alleine führen, Konten eröffnen, Überweisungen entgegen nehmen und den Kontoinhabern mit Rat und Tat zur Seite stehen. Zunächst mit einem Kollegen im Hintergrund, später ohne fremde Hilfe. "Ich freue mich besonders auf die Arbeit mit den Kunden, denn ich bin ein sehr kommunikativer Mensch", sagt Jana Hinz selbstbewusst. "Die Zeit in den Filialen wird sicher abwechslungsreich und spannend - das merk' ich jetzt schon." In den nächsten Wochen unterstützt die 19-Jährige das Team der Filiale in Maschen. "Natürlich bin ich ein wenig aufgeregt, aber ich habe einige der Mitarbeiter dort schon kennengelernt. Außerdem wohne ich direkt um die Ecke in Over, da kenne ich vielleicht auch schon den einen oder anderen Kontoinhaber." Vor dem Umgang mit Kunden hat die junge Frau sowieso keine Angst - bei einem Nebenjob in einem Baumarkt sei ihr schon der ein oder andere schwierige Kunde untergekommen, so Jana Hinze.

Insgesamt zwei Jahre dauert die Ausbildung der Abiturientin, die sich sehr sicher ist, dass ihr die kaufmännischen Tätigkeiten liegen werden. "Ich konnte schon immer gut mit Zahlen umgehen", so die Auszubildende am Ende ihres ersten Arbeitstags. In weiteren Verlauf wird sie alle Abteilungen der Sparkasse kennenlernen. Eine Zeit, auf die sich die junge Frau schon jetzt freut - nicht zuletzt aufgrund der herzlichen Begrüßung am ersten Arbeitstag. Und auch auf etwas anderes freut sich die junge Frau sehr, nämlich auf das erste Gehalt. "Da werde ich noch einmal so richtig einkaufen gehen", sagt Jana Hinz, "denn Arbeitskleidung kann man sicherlich nie genug haben."