Als nach der Flutkatastrophe 1962 die Einmündung der Alten Süderelbe ins Mühlenberger Loch zugeschüttet und neue Schutzdeiche entlang der Elbe gebaut wurden, war es für die Bewohner des einstigen Fischerdorfs Finkenwerder vorbei mit dem Inseldasein.

Vom Alten Land kommend wurde die Kreisstraße 39 am Deich entlang fortgeführt und die 12 500 Einwohner erlebten auf einmal, was es bedeutet, an einer Durchgangsstraße leben zu müssen. Die Probleme waren vorhersehbar, aber es wurde nichts unternommen. Ein langer Kampf der Bürger begann. Dann kam es 1983 zu einem tödlichen Verkehrsunfall. Auf einem Abschnitt der Durchgangsstraße, dem Neßdeich, wurde ein elf Jahre altes Mädchen überfahren. Die Forderungen der Einwohner nach einer Umgehungsstraße wurden immer lauter. Behörden, Politiker und letztlich auch private Grundeigentümer fanden nach langer Zeit zum Strecken-Kompromiss, nach zu langer Zeit.