Mit einer Hand das Mobiltelefon am Ohr, die andere Hand am Lenkrad - das kostet im Normalfall 40 Euro Bußgeld und einen Punkt in Flensburg.

Harburg. Kurierfahrer Werner B. (58) allerdings sollte für das verbotene Telefonat im Auto deutlich mehr, nämlich 240 Euro Bußgeld zahlen, weil er schon viermal mit deutlich überhöhtem Tempo geblitzt und einmal mit unzureichend gesicherter Ladung angetroffen worden war.

Gegen diesen Bußgeldbescheid hatte er Einspruch eingelegt, darüber wurde jetzt vor dem Amtsgericht Harburg verhandelt. "Ich wollte gar nicht telefonieren, aber mein Chef rief mich an, und ich wollte ihm nur sagen, dass ich gleich anhalte und sofort zurück rufe, da stand auch schon der Streifenwagen vor mir", verteidigte sich der Autofahrer.

Der Richter ließ das nicht gelten: "Telefonieren im Auto ist grundsätzlich nur mit einer Freisprechanlage erlaubt, das hätten Sie wissen müssen", musste Herr B. sich anhören. Die fünf Einträge in Flensburg ließen ihn auch nicht gut aussehen, "Sie sollten sich einmal Gedanken über Ihr Punktekonto machen und sich künftig besser an die Verkehrsregeln halten, sonst ist der Führerschein eines Tages weg", meinte der Richter dazu.

Allerdings hat Herr B. seinen Fahrer-Job inzwischen verloren und muss nunmehr von Hartz IV leben, er wurde zu ersten Mal mit dem Handy beim Autofahren erwischt, deshalb ging der Richter in seinem Urteil mit dem Bußgeld deutlich herunter: Statt 240 sind jetzt nur noch 80 Euro fällig - sehr zur Freude des Angeklagten.