Es sind zwei Kästen, die wie eine ganze normale Radaranlage der Polizei aussehen. Doch unter den etwas klobig wirkenden Gehäusen steckt modernste Technik, die auch die gewieftesten Raser schafft.

Harburg. "Poliscan Speed" heißt das Lasermesssystem, das eigentlich ein "Abfallprodukt" aus der Entwicklung der Mautbrücken ist. Es ist "multizielfähig" und kann mehrere Fahrzeuge erfassen. Die werden nicht erst dicht vor der Anlage, sondern bereits in einem Abstand von 70 Metern erfasst. Das Gerät pickt sich das schnellste Auto heraus, misst es über eine Strecke von 40 Metern. Erst zehn Meter vor dem Gerät, wenn der Messvorgang bereits beendet ist, löst der Blitz aus.

Eines der zwei in Hamburg eingesetzten Geräte hat die Verkehrsstaffel Süd. "Es ist ein echter Techniksprung", sagt Oberkommissar Erlend Loeck. Der Mann muss es wissen. Als Technikbeauftragter der Staffel, ist er Fachmann. "Wir können mit dem gerät direkt aus dem Fahrzeug messen oder es abgesetzt auf Stativen aufbauen." Neu ist auch, dass die Polizei in lang gezogenen Kurven und bei jedem Wetter messen kann. Außerdem kann man mit dem Gerät auch alle Fahrstreifen auf breiten Straßen überwachen. Normale Radargeräte schafften bislang nur zwei Spuren. Dann machte der Blitz schlapp.

"In dem neuen Gerät steckt digitale Aufnahmetechnik", sagt Loeck. Die Bilder sind gestochen scharf. "Dazu haben wir einen enorm leuchtstarken Blitz", sagt Loeck.

Einsatzort sind vor allem die Autobahnen und die großen Ein- und Ausfallstraßen wie die B 73. Dort ist das Messgerät fast täglich im Einsatz. Etwas umständlich ist der Aufbau der Anlage, weil sie sehr genau eingemessen werden muss. Er nimmt deshalb mehr Zeit in Anspruch als die Vorgängermodelle. Das gleicht sich später aus. Weil kein Film mehr gewechselt werden muss und die Daten direkt auf einem Laptop gespeichert werden, kann der Blitzeinsatz stundenlang gehen.