Seit vier Jahren ist das Bezirksamt auch für die Revierförstereien zuständig - mit einigem Erfolg.

Harburg. Keine Rede mehr von Schäden durch sauren Regen, durch Borkenkäferbefall oder Windbruch. Die Baumbestände in den seit vergangenem Jahr in der Bewirtschaftung zusammengelegten Harburger Revierförstereien Eißendorf und Hausbruch werden nicht nach größtmöglichem Holzertrag gepflegt sondern können sich weitgehend nach natürlichen Gegebenheiten entwickeln - zertifiziert nach strengen Richtlinien der internationalen Organisation für verantwortungsvolle Waldwirtschaft "Forest Stewardship Council" (FSC). Und würde der Mensch nicht regulierend eingreifen, würde allein die Buche einen Großteil der norddeutschen Waldregion beherrschen.

Bezirksamtsleiter Torsten Meinberg, weitere Vertreter der Verwaltung sowie Mitglieder von Naturschutzverbänden ließen sich bei einem Rundgang von den Revierförstern Bernd Schulze (Eißendorf) und Gido Hollmichel (Hausbruch) über aktuelles Geschehen unterrichten. Besichtigt wurde der für gut 30 000 Euro neu angelegte Waldspielplatz "Goldene Wiege" am Vahrenwinkelweg. Oder auch ein Amphibienteich im Stuck sowie Feuchtbiotope als Laichgewässer für Amphibien. Die Hamburger Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) und die Gemeinde Rosengarten beteiligten sich. Harburg und Rosengarten entwickeln auch zusammen den "Regionalpark Rosengarten", binden dabei die 40 Kilometer Wander- und zehn Kilometer Reitwege der Harburger Waldgebiete mit ein.

Eine der wichtigsten Verbesserungen - da sind sich Schulze und Meinberg einig - war 2006 die Anbindung der Forstverwaltungen Eißendorf und Hausbruch an das Bezirksamt Harburg. Schulze, der bereits seit 30 Jahren das Revier leitet: "Ich erinnere mich noch, dass eine Behörde für Bezirksangelegenheiten, Naturschutz und Umweltgestaltung mit dem Kürzel BBNU für uns zuständig war, dann auch die Umweltbehörde und zuletzt die auch die für Landwirtschaft und Forsten zuständige Wirtschaftsbehörde." Entscheidungswege waren zumeist lang. Meinberg: "Es kommt doch immer wieder vor, dass Spaziergänger im Wald irgendwelche Dinge beobachten, die in Ordnung gebracht werden müssen. Sie wenden sich dann automatisch an das Bezirksamt. Heute können wir sagen, bei uns sind sie richtig. Wir machen das." Schulze lobt die gute Zusammenarbeit mit dem Harburger Fachamtsleiter Gerrald Boekhoff.

Ein Sturm im März 1990 hatte zahlreiche Nadelbäume im Eißendorfer Forst entwurzelt. Eine 135 Jahre alte Douglasie hat trotz Kronenbruchs überlebt und neue Äste ausgetrieben.