Kürzlich wurde uns berichtet, es komme vor, dass der leckere Käse auf der in der Gaststätte servierten Pizza, nur Analogkäse sei. Analogkäse? Was für ein Wort!

Nehmen wir diesen Begriff wörtlich, dann ist dieser Käse gar kein Käse, sondern ein dem Käse "entsprechendes" Imitat. Ich habe nicht genau begriffen, woraus dieser Ersatzmix besteht. Aber immerhin: Was für ein genialer Wortartist hat den Begriff Analogkäse für diese Käse-Imitation geprägt?

Wir haben noch mehr gelernt: Auch der gekochte Schinken unter dem Käse-Imitat kann ein Schinkenersatz sein. Ein Ersatz, der teilweise weniger als 40 Prozent Fleischanteil enthält. Eigentlich sind wir ja nicht so leicht zu erschüttern, aber was mir zu denken gibt: Ich habe bestimmt schon diese Analogprodukte gegessen und nichts bemerkt. Ich habe wohl nur gedacht: "Na ja, ganz passabel, wenn man großen Hunger hat. Aber die selbst zubereitete Pizza schmeckt doch besser." Hat etwa im Laufe der Zeit unbemerkt eine Veränderung in mir stattgefunden? Bin ich durch den häufigen Verzehr von Analogprodukte zum Analogmenschen geworden? Habe ich mich zum Analogbürger mit physischem Humananteil von weniger als 40 Prozent entwickelt? Sonst hätte ich doch schon mal was bemerkt, oder?