Die Technische Universität platzt aus allen Nähten. Geplant waren einst 3000 Studenten, eingeschrieben sind 5000.

Harburg. Jetzt sollen Räume im Channel angemietet werden. Mindestens 600 Quadratmeter sollen dort zum Wintersemester bereit stehen, damit dort bis zu 150 Studenten lernen können.

"Die Hochschule braucht kurzfristig Räume", sagt Dr. Helmut Thamer, Geschäftsführer der TuTech, die die Anmietung vorbereitet. Direkt am Standort der TU sind die Möglichkeiten erschöpft. Die alte Pionierkaserne, die nach einer aufwendigen Sanierung ein Teil der Hochschule werden soll, wird nicht in der benötigten Zeit zur Verfügung stehen. "Die TU liegt zudem mitten in einem Wohngebiet. Der Platz für eine Weiterentwicklung ist dort endlich und weitestgehend verbraucht", sagt Thamer. "Eine Umfeldentwicklung ist dort nicht möglich." Andere Möglichkeiten, eine Anmietung der ehemaligen Polizeiwache an der Knoopstraße oder des Gesundheitsamtes am Irrgarten, wurden verworfen. Beide Gebäude sind bereits verplant und stünden nur für einen kurzen Zeitraum zur Verfügung. Investitionen wären dort unrentabel. Dass der Binnenhafen als TU-Erweiterung ins Gespräch gekommen ist, überrascht nicht. Im alten Thörl-Gebäude an der Harburger Schloßstraße liegt die eigentliche Keimzelle der TU. Dort wurde sie gegründet. Heute sind noch Institute der TU untergebracht. Momentan werden als neuer Standort die Räume im Channel favorisiert, aus denen die Telekom ausgezogen ist. Dort soll projektorientiertes Lernen in kleineren Gruppen stattfinden. Mit bis zu 150 Studenten täglich wird gerechnet. Für den Channel wäre eine Anmietung durch die TU eine echte Belebung, nachdem größere Mieter wie Bauer Verlag und Telekom auszogen.

Ein Problem ist bislang die Anbindung. "Es ist noch sehr umständlich von der TU mit öffentlichen Verkehrsmitteln in den Binnenhafen zu kommen", sagt Thamer. Hier müsste Abhilfe durch eine Buslinie geschaffen werden. Außerdem denkt man im Binnenhafen darüber nach, ein Fahrradverleihsystem aufzubauen. Das gibt es in Hamburg, Harburg wurde dabei aber bislang ausgeklammert. Bei der TU gibt man sich zugeknöpft. "Dass wir Platzbedarf haben, ist bekannt. Potenzielle Möglichkeiten werden geprüft", sagt Sprecherin Jutta Werner.