Florine Vollbrecht schreibt über Politik und Staatsgeheimnisse. Die Autorin aus Winsen geht noch zur Schule und möchte später vom Bücher schreiben leben.

Winsen. Eigentlich ist sie ein ganz normales 16 Jahre altes Mädchen. Sie trifft sich gerne mit Freunden, spielt Gitarre und geht häufig schwimmen. Auch ihre schulischen Leistungen bewertet sie als durchschnittlich. Doch Florine Vollbrecht hat vielen ihrer Altersgenossen etwas voraus. Sie ist Autorin.

Ihr Buch "Die Organisation - Atomkrieg des 21. Jahrhunderts" gibt es seit einigen Monaten in einigen Buchhandlungen und im Internet zu kaufen. Eine Fortsetzung des Romans liegt bereits als Manuskript vor, ein drittes Buch ist gerade in Arbeit.

"Ich habe so viele Ideen und wenn ich die nicht niederschreibe, dann würde mein Kopf überquellen", sagt Florine und lächelt. "Dann muss ich mich einfach an meinen Laptop setzen und meiner Fantasie freien Lauf lassen."

Und in ihrer Fantasie entstehen keine trivialen Geschichten über Luft und Liebe. Sie schreibt über ernste Themen - Politik, Geheimbünde, Staatsgeheimnisse und die Gefahren eines Atomkriegs.

Wie sie auf solche Themen kommt? Das weiß die 16-Jährige auch nicht so genau. Sie schnappt so einiges auf, was in den Nachrichten zu hören ist, sagt sie. Auch Actionfilme seien eine gute Inspiration. Aber manches, das entstehe einfach wie von selbst in ihrem Kopf. Ihr erstes Buch "Die Organisation" begann sie mit 13 Jahren zu schreiben. Rund ein halbes Jahr benötigte sie, um ihre Ideen zu Papier zu bringen - anfangs wollte sie die Geschichte in einem Comic verarbeiten. "Ich habe dann aber nach einiger Zeit festgestellt, dass ich das, was ich auf einer Comicseite rüber bringen möchte, in einem Buch in drei Sätzen erzählen kann", sagt die Schülerin. "Und für diese Geschichte brauchte ich wesentlich mehr als drei Sätze."

Insgesamt sind es 345 Seiten geworden - und eine Geschichte, die es in sich hat. Eine staatenübergreifende Geheimorganisation muss die Gesellschaft vor einer Sekte bewahren, die mit Hilfe von Atombomben die Menschheit auslöschen will. Florine hat den Anspruch an sich, die Dinge real darzustellen.

"Die Geschichten entstehen zwar in meiner Fantasie, aber ihre Handlung sollte theoretisch in der Wirklichkeit spielen können", sagt die Winsenerin. Bei Unklarheiten recherchiert sie im Internet, wälzt Bücher. Für die Sommerferien hat sich die Jugendliche vorgenommen, an ihrem dritten Buch zu schreiben - mindestens 30 Seiten in der Woche. Zudem wünscht sie sich, dass ihr erster Roman verfilmt wird.

Und ihre Eltern sind stolz auf ihre Tochter, unterstützen sie mit allen Kräften. "Ohne sie wäre die Veröffentlichung des ersten Buches nicht möglich gewesen", sagt Florine. "Denn man braucht schon ein wenig Startkapital dafür." Aus rund 2000 Exemplaren besteht die erste Auflage des Buches, das Titelbild ist von Florine selbst gestaltet. Und eins weiß die 16-Jährige ganz genau: Sie will hauptberuflich Autorin werden, und das Schreiben nicht mehr nur so nebenbei machen. "Ich bin stolz auf mein erstes Buch", so Florine, "Aber das ist erst der Anfang."