Sie müssen im kommenden Wintersemester nicht am Sonnabend auf dem Campus studieren.

Harburg. - "Wir werden, wenn irgend möglich auch in Zukunft vermeiden, dass unsere Studierenden am Sonnabend auf dem Campus Pflichtveranstaltungen besuchen müssen." Das hat der Präsident der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH), Professor Edwin Kreuzer, den Studenten gestern mit klaren Worten zugesichert.

Die Studenten hatten nach dem "Bildungsstreik" der Vorwoche zu einer "öffentlichen Diskussionsrunde" in den Raum E 25 des Northern Institute of Technology Management (NIT) eingeladen. Rund 100 Studenten saßen dicht an dicht und stellten Professor Kreuzer und dem Vize-Präsidenten der Lehre, Professor Garabed Antranikian, Fragen rund um das Studium an der TUHH. Und sie überreichten den Präsidenten 450 Unterschriften gegen das Studium am Sonnabend.

Professor Kreuzer beantworte die Fragen der Studenten gelassen und ruhig, manchmal auch mit einem sympathischen Lächeln. "Ich finde es toll, dass Sie mir sagen, wo der Schuh drückt", sagte Kreuzer und bekam dafür viel Beifall.

Warum denkt die TUHH überhaupt über das Sonnabend-Studium nach? "Wir wollen vermeiden, dass unsere Studenten bis 21, 22 Uhr werktags Vorlesungen besuchen müssen", sagte der Präsident. Zurzeit gehen die Vorlesungen bis 20 Uhr.

Die Harburger Rundschau befragte den Präsidenten nach seiner eigenen Erfahrungen mit dem Sonnabend-Studium. An der Fachhochschule Augsburg (1967 bis 1971) studierte Kreuzer auch sonnabends. An der TU München (1971 bis 1976) jeden zweiten Sonnabend. Und heute? "Ich selbst komme jeden Sonnabend nach dem Einkaufen und Mittagessen in mein Büro auf dem Campus", sagte Professor Kreuzer.

Weitere Themen während der Veranstaltung: ein elektronischer Newsletter des Präsidiums für die Studenten zur Schwarzenberg-Kaserne. Kreuzer: "Im Sommer 2010 ist Baubeginn, im Oktober 2011 werden wir die ersten Räume beziehen. 2000 Quadratmeter sind fürs studentische Lernen und für Vorlesungen vorgesehen."