“Auf in den Kampf, Torero“ - Man muss kein Experte sein, um diese Zeile aus der Arie des Escamillio mit Bizets Oper “Carmen“ in Verbindung zu bringen.

Harburg. - Ein traditionelles Stück, das gefälligst so aufgeführt werden soll, wie es der Komponist geschrieben hat? Das Harburger Niels-Stensen-Gymnasium wehrte sich mit seiner Inszenierung der Oper gegen diese musikalische Konvention. Die Schüler erstellten eine Mischung aus Sprechtheater und Oper: Schüler und Lehrer treten gemeinsam mit professionellen Opernsängern auf und werden von einem starken Orchester unterstützt. Entstanden ist eine bunte, professionelle Inszenierung der Oper, die das sehr gemischte Publikum im Rieckhof beeindruckte.

Arien wurden von den Profis gesungen, die Sprechszenen übernahmen die Schüler des Gymnasiums. Unterstützt wurde die Gruppe von Eltern, Lehrern und Mitschülern in den Nebenrollen. Brigitte Riedler, die Großmutter einer Mitwirkenden war begeistert von der Aufführung. "Diese Zusammenstellung von Laien und Profis finde ich super", sagt die Harburgerin. "Geschickt wurde kurz vor Einsetzen des Gesangs die Rolle getauscht, die Schüler wurden von den Sängern abgelöst, oder eben anders herum. Insgesamt waren mehr als 100 Schüler - zum Teil im Chor - auf der Bühne oder im Orchester beteiligt. Und eines war klar: Trotz herausragender Leistungen einiger Schauspieler und Sänger galt der tosende Applaus am Ende des Stückes allen Mitwirkenden.