Mehr als 800 Kinder brutzelten und schnippelten auf dem 2. Kinderkochfest gesunde Kost mit Profiköchen.

Wilhelmsburg

Was sein Leibgericht ist, kann Ahmed (zwölf) genau sagen: "Hamburger von McDonald's", sagt der Wilhelmsburger Fünftklässler. Am Freitag setzte sich der Schüler einmal mit ganz gesunder Kost auseinander: mit vegetarischen Hamburgern.

"Statt Hackfleisch füllen wir die Brötchen mit Linsenbratlingen", erklärte der Koch und Ernährungsberater Nils Schmidt (38) dem Fünftklässler. Ahmed war - gemeinsam mit rund 800 Wilhelmsburger Kindern - zum zweiten "Kinderkochfest"" der Elbinsel in den Innenhof des Bürgerhauses gekommen. Hier brachten Profiköche den Kids bei, wie aus leckeren, frischen Zutaten leckere, frische Gerichte entstehen.

"Die Kinder sollen Spaß am Kochen haben und sich selbst ein frisches Essen zubereiten, damit sie nicht nur Fastfood und Fertiggerichte essen", sagte Nils Schmidt. Sein Kollege Olaf Zinn (44) aus Lokstedt bereitete mit den Kindern eine asiatische Wok-Nudelpfanne mit Paprika und Sojasprossen zu. "Was Kinder hier lernen, ist ein angenehmer Zugang zur Arbeit des Kochens", sagte der Koch. "Die Mädchen und Jungen lernen, wie man Sachen gesund und schmackhaft zubereitet. McDonald's schmeckt zwar vielen Kindern, aber sie essen leider zu viel davon und haben dann nicht die optimale Versorgung mit Nährstoffen. Es wird leider zu viel Fett und zu viel Zucker gegessen. Wir haben in Deutschland insgesamt ein Ernährungsproblem."

Die Kinder schnippelten Tomaten, kneteten Teig, schlugen Butter, rührten den Teig für die Bratlinge und raspelten Kartoffeln. Die rohen Kartoffeln verarbeitete Ingrid Kebernik (58) in der mobilen Kinderküche des Vereins Spielepark aus Mümmelmannsberg gemeinsam mit den Kindern zu leckeren Kartoffelpuffern. "Die Jungs werden hier auch mit eingebunden beim Kochen, sie müssen das selbe machen wie die Mädchen", sagte Ingrid Kebernik.

Die meisten Mädchen türkischer Herkunft berichteten derweil, dass sie ihrer Mama zu Hause regelmäßig beim Kochen helfen, während die Jungen türkischer Herkunft bilanzierten, dass sie sich "ab und zu mal einen Toast machen".