Bürgerinitiative Ostring will die beliebte Sportveranstaltung für eine Demonstration nutzen.

Buchholz

Der öffentlich ausgetragene Streit zwischen den Organisatoren des schon traditionellen Stadtlaufes in Buchholz und den Gegnern der Umgehungsstraße Ostring, den Mitgliedern der Bürgerinitiative Ostring (BIO), droht dieses Volksvergnügen zu einer politischen Demonstration werden zu lassen. Arno Reglitzky, Cheforganisator des Stadtlaufes und "die Seele" dieser beliebten Sportveranstaltung, wehrt sich entschieden dagegen, dass die Initiative den Stadtlauf für eine politische Kampagne nutzen will. BIO-Vorstandsmitglied Peter Eckhoff hat im Internet die Ostring-Gegner dazu aufgefordert, an dieser Breitensportveranstaltung mit T-Shirts teilzunehmen, die die Aufschrift "Ostring Nein" tragen. Eckhoff will mehrere Staffeln aus Ostring-Gegnern bilden. Dazu sagt Reglitzky im Namen seines Organisations-Teams in einem offenen Brief an die Initiative: "Wir sind zutiefst getroffen. Bisher wurde der Sport in Buchholz immer erfolgreich frei gehalten von der Nutzung für politische Demonstrationen und Auseinandersetzungen. Die Sportvereine haben immer wieder darauf hingewiesen, dass ihre Tätigkeit politisch und konfessionell neutral gestaltet ist. Dieses gilt auch für den Sportverein `Buchholzer Stadtlauf`, der von den beiden großen Buchholzer Vereinen Blau-Weiss und TSV 08 getragen wird."

In seinem ebenfalls offenen Antwortbrief schreibt Eckhoff, dass seine Leute nur wie andere Gruppierungen auch auf ihre Zugehörigkeit hinweisen wollten. Dies sei "nicht verwerflich und erst recht keine politische Demo". Erst der Brief von Reglitzky gäbe der Initiative die politische Plattform. Eckhoff wirft in dem Schreiben dem Cheforganisator, der auch FDP-Ratsherr ist, vor, seine Rolle in der Kommunalpolitik mit der Rolle des Stadtlauf-Organisators zu vermengen. "Diese Entwicklung haben wir nicht zu verantworten", schreibt Eckhoff.

In diesem Brief an Reglitzky widerspricht sich der BIO-Vorsitzende, indem er behauptet, keine politische Demonstration zu wollen. Denn im Internet steht seine Aufforderung zur Teilnahme, "um der zuschauenden Bevölkerung unseren Protest gegen den Ostring zum Ausdruck zu bringen." Die Organisatoren des Stadtlaufes sehen ihre Arbeit nun gefährdet. Ein politischer Konfliktbereich werde in die Sportveranstaltung gebracht, der die Freude beeinträchtige. "Unser Sportfest wird in Misskredit gebracht", sagt Reglitzky. Der Stadtlauf soll kein Trittbrett für Kampagnen sein.