Statt “Chiquita“ prangte auf den Bananen im Lüneburger Edeka-Markt “Bergmann“ plötzlich das Logo “Nein zum Freihandelsabkommen“.

Lüneburg - Dahinter steckte eine Aktion des Netzwerks "Nein zum Assoziierungsabkommen der EU mit Mittelamerika", zu dem unter anderem die Christliche Initiative Romero (CIR) und das Ökumenische Büro für Frieden und Gerechtigkeit gehören.

Die Botschaft bezieht sich auf das Assoziierungsabkommen der EU mit den Staaten Honduras, El Salvador, Costa Rica und Guatemala. Inhalte des Abkommens, das Ende 2009 unterzeichnet werden soll, sind unter anderem sinkende Zölle, Investitionsschutzabkommen für europäische Unternehmen und auch die Liberalisierung der dortigen Finanzmärkte.

Mit der Aktion, die auch in anderen deutschen Städten stattfindet, will das Netzwerk auf drohende Auswirkungen des Abkommens für mittelamerikanische Staaten aufmerksam machen.

Johanna Fincke von CIR erwartet, dass durch Investitionsschutzabkommen die Verschuldung dieser Staaten enorm ansteigen wird. Grund: Europäische Unternehmen können so wegen entgangener Gewinne riesige Entschädigungssummen von den Staaten verlangen. In der Folge sinken Sozial- und Umweltstandards.

Lokale Unternehmen sehen sich durch die Konkurrenz europäischer Unternehmen bedroht. Mit dem Abkommen will sich die EU den Zugang zu natürlichen Ressourcen wie Wasser, Strom und Rohstoffen sichern.

Nachdem ein ähnliches Abkommen über die Welthandelsorganisation an den Stimmen mehrerer Entwicklungsländer gescheitert war, will die EU die Marktöffnung mit Einzelstaaten vorantreiben. (hspch)

Weitere Informationen unter: www.stopp-assoziierung.de