Der Schrank ist grau und klobig. Auf den ersten Blick wird nicht klar, warum dieser Schrank im Handwerkermuseum in Sittensen steht.

Sittensen. Auf den ersten Blick wird nicht klar, warum dieser Schrank im Handwerkermuseum in Sittensen steht. Fritz Ehlers (81), der die Sonderausstellung "Guten Appetit" im Museum an der Mühlenstraße betreut, klärt auf: "Es handelt sich um den Vorläufer heute üblicher Kühlschränke!" Das Ungetüm hat eine hohle Wand, in die Natureis gefüllt wurde. Darunter ein kleiner Messinghahn - damit konnte die Haufrau das Kondenswasser ablassen.

Der Kühlschrank aus den 30er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts ist eines der besonderen Exponate. Aber es gibt noch viele weitere Leihgaben in der alten, vom Wasser der Oste gespeisten Wassermühle in Sittensen. Die Schaustücke reichen von der dekorativen Haushaltswaage über die "Kochkiste", in der Essen über Stunden durch die Heueinlage warm gehalten werden konnte, bis zur Kaffeekannen-Mütze, die - dekorativ bestickt - ihren Inhalt warm hielt. Daneben stehen ein Aufwaschtisch mit zwei Becken oder ein Kohleherd. Der diente nicht nur zum Kochen, sondern hat auch einen gusseisernen Einsatz zum Backen von Waffeln. Das Rezept ist gleich mit eingeprägt. Andere Rezepte finden sich in einem Schrank voller Kochbücher. (A.Br.)

Die Ausstellung "Guten Appetit - Küche ab 1900" in Sittensen dauert noch bis zum 23. August. Geöffnet ist sonnabends von 15 bis 17 Uhr, sonntags von 14 bis 18 Uhr. Besuche zu anderen Zeiten können unter 04282/930 053 vereinbart werden. Der Eintritt ist frei.