Bezirksamtsleiter Torsten Meinberg sieht es als das wichtigste Harburger Bauvorhaben in den kommenden 15 Jahren. Und doch steht die Harburger Politik nicht geschlossen hinter dem Projekt.

Harburg - Im Stadtplanungsausschuss der Bezirksversammlung stimmte nur die Koalition aus CDU und GAL - unterstützt von der Fraktion Die Linke - für das "Rathausforum".

Was einst als WBZ (Zentrum für Wirtschaft, Bauen und Umwelt) gestartet war und wegen des geplanten Standorts auf der "Krokuswiese" zwischen Rathaus und Bauamt für Proteste gesorgt hatte, heißt heute Rathausforum und umfasst nicht nur das WBZ, sondern auch das SDZ (Soziales Dienstleistungszentrum) und eines Tages auch noch das KUZ (Kundenzentrum für Melde- und Personenstandsangelegenheiten). Die Idee hinter allen drei Zentren: "Die Verwaltung will sich künftig konsequent und noch stärker als bisher an den Lebenslagen und Interessen der Bürger orientieren", sagt Petra Schulz, Sprecherin des Bezirksamts. In WBZ, SDZ und KUZ können Verwaltungskunden ihre Angelegenheiten unter einem Dach erledigen und so Zeit und Wege sparen.

Zunächst sollen WBZ und SDZ die Harburger Verwaltung ergänzen. Baubeginn könnte schon im kommenden Jahr sein, die Sprinkenhof AG will dafür 20 Millionen Euro investieren. Wenn das klappen soll, muss jetzt alles sehr schnell gehen. Architekt Michael Kitzmann, der einen Wettbewerb zur Gestaltung des WBZ gewonnen hatte, musste - inzwischen war das SDZ hinzugekommen - mit seinen Plänen noch einmal ganz von vorne anfangen. Zusätzlicher Zeitdruck entstand wohl dadurch, dass er den Auftrag für die Neuplanungen erst im Oktober 208 bekommen hat.

"Das erklärt manches", sagt SPD-Fraktionschef Jürgen Heimath. Dass Architekt, Baudezernent und Investor in der Fraktion erschienen sind und sich geweigert haben, Änderungen an den Plänen vorzunehmen, hat die SPD verärgert. Heimath: "Das ist doch eine Farce."

Mit der Koalition sind Architekt, Baudezernent und Investor offenbar behutsamer umgegangen. Sie meldeten jedenfalls noch Änderungswünsche an: So soll das Energiekonzept noch einmal überarbeitet und "innovativer" (Ronald Preuß, GAL) ausgelegt werden. Außerdem haben sie Kitzmann aufgefordert, ein Beleuchtungskonzept für den Innenhof der Verwaltungsgebäude vorzulegen. (ag)