Rudi Kargus, Torwart-Idol aus alten HSV-Zeiten, ist nach Jesteburg gekommen - als Maler. Doch ein paar Tage nach dem Elfmeterkrimi in der Nordbank-Arena kann er sich dem Thema Fußball nicht entziehen.

- "Wiese war gut", sagt er. Schließlich erinnert das Elfmeter-Pokaldrama gegen Bremen an Rudis Glanzzeit: Drei Elfmeter hielt auch Kargus im Dezember 1973 im Pokalspiel des HSV gegen Borussia Mönchengladbach. Im Laufe seiner Bundesliga-Zeit hat Kargus (auch Nationalkeeper) 24 Elfmeter gehalten. Aber jetzt steht er mit Stoppelbart, sportlich gestreiftem Hemd und Jeans im Kunsthaus Jesteburg.

Den Wechsel vom Profi-Fußballer zur Malerei beschreibt Kargus, der 1952 in Worms geboren wurde und heute in Quickborn lebt, so: "Es war schwer, als Künstler ernst genommen zu werden."

Inzwischen aber hat sich der Maler Rudi Kargus durchgesetzt. "Ich kann von der Malerei leben." Vor zwölf Jahren hat er schon mal in Jesteburg ausgestellt. Damals waren es ein paar wenige Landschafts-Bilder bei der Kunstwoche. Jetzt ist er mit 25 Bildern in der Ausstellung. "Er bietet keine heile Welt", stellt Hans-Jürgen Börner, zweiter Vorsitzender der Kulturwoche fest. Rudi Kargus bestätigt das. Er malt, was er möchte: "Das Feeling beim Malen ist mir wichtig. Nicht das Echo auf die Bilder." Die Ausstellung im Kunsthaus Jesteburg, Hauptstraße 37, ist bis zum 7. Juni mittwochs bis sonntags von 14 bis 18 Uhr zu besuchen. (A.Br.)