Zum ersten Platz hat es beim Oldtimer-Wettpflügen in Moor für Herbert Meyer (51) und Sohn Jonas (10) aus Appel nicht ganz gereicht.

- Die Meyers belegten mit ihrem MAN-Ackerdiesel, Baujahr 57, bei diesem zum sechsten Mal ausgetragenen Pokalwettkampf der Freiwilligen Feuerwehr Moor den 6. Platz. "Ich bin gar nicht zufrieden", sagte Meyer, bestens bekannt in Nenndorf als Betreiber des Edeka-Marktes, als er mit dem Pflug seinen Abschnitt gepflügt hatte, "wenn ich nicht auf die vielen Ratschläge der um mich herum stehenden Leute gehört hätte, wäre mein Ergebnis bestimmt besser gewesen."

Wertungsrichter Dieter Witt (53), gelernter Landwirt und jetzt in der Gemeindeverwaltung tätig, kritisierte die ersten drei Ackerfurchen, die nicht ganz gleichmäßig gezogen wurden - einmal habe es einen Berg gegeben, einmal habe Meyer zu flach angefangen. "Die Aufgaben haben wir uns von der Weltmeisterschaft abgeguckt und dann für unsere Verhältnisse modifiziert", sagte Witt über den Wettbewerb.

Trotz der Kritikpunkte hat die Aufgabe dem Lebensmittelhändler und seinem Sohn Spaß gemacht. Alle 51 Teilnehmer, die in einem Festumzug vom Feuerwehrgerätehaus zum Wettkampfgelände tuckerten, sind Liebhaber und Besitzer von Oldtimer-Traktoren. Sie pflegen sie und aus Spaß an der Freude beteiligen sie sich alle zwei Jahre an dem Pokalpflügen in Moor. Dieter Meyer aus Hörsten gewann mit seinem MAN-Traktor, Baujahr 60, den Siegerpokal, den er aus den Händen von Ortsbrandmeister Kurt Heitmann in Empfang nahm.

Herbert Meyer aus Appel und sein Zwillingsbruder Joachim sind schon in der Kindheit mit dem Traktor-Virus in Kontakt gekommen. "Wir besitzen noch zwei weitere Trecker der Baujahre 1951 und 1953. Wir sind in unserer Kindheit in der Landwirtschaft und im Einzelhandel groß geworden. Dann hatte der Beruf lange Jahre Vorrang. Seit wir etwa 40 Jahre alt sind, hat uns der Oldtimer-Virus wieder gepackt", sagte Herbert Meyer. Und der zehn Jahre alte Schüler Jonas dreht auch schon einmal auf dem Traktor eine Runde über den Acker.

Die Meyers konnten aber doch einen Erfolg erzielen: Sie nahmen den Pokal für die weiteste Anreise mit nach Hause. "Eineinhalb Stunden sind wir von Appel hierher getuckert", sagte Meyer senior. Und genau so, "auf eigener Achse", ging es zurück.

Pokalsieger beim Geschicklichkeitsturnier wurde Jürgen Kollatz aus Buchholz, der einen seltenen Sarmal D 212, Baujahr 1953, fuhr. (mp)