Da stockt einem der Atem: Jeden Nachmittag schlängeln sich auf dem Schellerdamm Mütter und Väter mit ihren Kinder durch haltende Autos.

oder bringen sich vor Lastzügen in Sicherheit, die vom Veritaskai nach links abbiegen. Hier vor dem Fleethaus ballt es sich: Eltern, die ihre Kinder aus der SterniPark-Kita im Fleethaus abholen, Brummi-Fahrer, die sich mit ihren 38-Tonnern in Ermangelung einer leistungsfähigen Hafenquerspange zwischen A1 und A7 einen Weg durch den Binnenhafen bahnen und der tägliche Feierabendsverkehr.

Schon kurz nach der Eröffnung der Kita im Frühjahr 2008 hatte Frank Wiesner, Verkehrsexperte der SPD-Fraktion in der Bezirksversammlung Harburg, die Situation erkannt und in einem Antrag um Abhilfe gebeten.

Doch es passierte nichts. Entweder hatten die zuständigen Behörden das Problem nicht ernst genommen, oder lag es etwa daran, dass die oppositionelle SPD den Antrag gestellt hatte?

Im Herbst 2008 wurden schließlich die Eltern aktiv. Sie besuchten eine Sitzung der Bezirksversammlung und fragten die Fraktionen, warum es immer noch keinen Fußgängerüberweg oder eine Ampel gibt. Man versprach ihnen, für Abhilfe zu sorgen. Passiert ist aber immer noch nichts.

Jetzt hat die CDU-Abgeordnete Helga Stöver wieder einen Antrag eingebracht. Sie fordert eine Ampel für die Kinder vom Schellerdamm. Aber jetzt scheint diese Initiative noch schneller verpufft zu sein als alle vorangegangenen: Stövers Antrag taucht auf der Tagesordnung der nächsten Bezirksversammlung nicht auf. Und die Antragstellerin weiß nicht, warum. Die Harburger Rundschau fragte nach: Offenbar tut sich jetzt in Sachen Ampel tatsächlich etwas. Harburg hat nämlich zurzeit eine Ampel übrig - und zwar jene provisorische vor dem Panorama-Hotel am Harburger Ring. Die war aufgestellt worden, weil die GAL der Forderung ihres Koalitionspartners CDU nach einer Öffnung des Rings (mit der Aufhebung des Rechtsabbiegegebots in Höhe Karstadt) nur folgen wollte, wenn den Fußgängern etwas Gutes getan wird. Dafür gab es zwei Ampeln, von denen sich die eine als überflüssig herausgesellt, weil sie kaum genutzt wurde.

Diese Ampel könnte jetzt Schellerdamm aufgestellt werden. Aber der Teufel steckt im Detail. GAL-Fraktionschef Ronald Preuß weiß mehr: "Die Situation an dieser Einmündung ist dermaßen unübersichtlich, dass eine Ampel nur noch mehr Gefahren heraufbeschwören würde."