Jugendliche werden von der Öffentlichkeit häufig nur dann wahrgenommen, wenn sie sich auffällig verhalten.

- : Wenn sie Alkohol trinken, gewalttätig sind oder die Schule schwänzen. Mit dem Projekt "Mach das Richtige", nach dem amerikanischen Vorbild "Do the Right Thing", soll sich das in Buchholz ändern. "Damit wollen wir den Blick auf positive Vorbilder lenken", sagt Erster Stadtrat Jan-Hendrik Röhse; denn die große Mehrheit der Jugendlichen sei unauffällig.

Um positive Vorbilder zu finden, sollen jetzt Vereine, Verbände und Schulen Kandidaten vorschlagen. Zum Beispiel den 17-Jährigen, der jeden Mittwoch ins Altenheim geht, um demenzkranken Menschen vorzulesen. Oder die 18-Jährige, die eine Brieftasche mit 300 Euro findet und sie im Fundbüro abgibt. Oder die Achtjährige, die für die kranke Nachbarin mit dem Hund Gassi geht. Aus den Vorschlägen wählt eine Jury "Buchholz' Beste" aus, die dann mit einem Festakt und besonderen Geschenken geehrt werden. Gemeinsam hatten Polizei, Stadtjugendpflege und Schulelternrat das Projekt angeschoben und viel Unterstützung erfahren. "Viele Geschäftsleute und Gewerbetreibende haben die Notwendigkeit erkannt, positives Verhalten von Jugendlichen heraus zu stellen", sagt Birgit Schlüter, die Vorsitzende des Stadtelternrates.

Die Buchholzer Firma "Brands Fashion" spendete 100 T-Shirts mit dem Aktions-Logo für die Nominierten sowie Polo-Shirts für die Jury von "Mach das Richtige".

Polizeikommissar Jan Krüger hat die Idee aus Florida mitgebracht. Er hat die Aktion 2007 in Winsen gestartet.

Noch bis Donnerstag, 30. April, können die Buchholzer Vorschläge für "Mach das Richtige" einreichen. Nominierungsvordrucke liegen in Schulen, Geschäften, bei der Polizei und im Rathaus aus. "Noch vor den Sommerferien werden wir zum ersten Mal Preise vergeben", sagt Stadtjugendpfleger Olaf Blohm. Die Vorschläge können auch per E-Mail an die Adresse olaf.blohm@buchholz.de geschickt oder unter der Rufnummer 04181/214 311 gemeldet werden.

Die Aktion "Mach das Richtige" wird im Landkreis Harburg fortgesetzt. Nach Winsen und Buchholz wollen sich auch die Seevetaler dem Projekt anschließen. (mp)