Der Innenausbau für den Gasthof hat begonnen. Festsaal bekommt sogar einen künstlichen Sternenhimmel.

Auch wenn man es von außen nicht sieht und mancher Hanstedter schon geunkt hatte, dass das größte Projekt des Ortes nicht zu finanzieren sei: Es geht weiter mit dem Neubau des Dorfkrugs. Bauherr Franz-Josef Kröger: "Dieses Riesenprojekt erfordert natürlich einen immensen Aufwand. Wir müssen besondere Sicherheitsbestimmungen bei der Ausbauplanung beachten wie beispielsweise bei den Fluchtwegen, und für jede Änderung bedarf es wieder einer neuen Genehmigung der Bauaufsichtsbehörde. Das dauert seine Zeit."

Derzeit läuft der Innenausbau. 150 Kilometer Stromkabel werden verlegt, 243 Fenster sind schon eingebaut. Trockenausbauer, Maurer, Fliesenleger, Heizungsbauer und Installateure sind jetzt mit dem beschäftigt. Zu den Arbeiten gehört auch der Einbau einer Alarmanlage.

Bislang hat Kröger in "sein Lebenswerk" nach eigenen Angaben schon rund fünf Millionen Euro investiert. Der Bauherr schätzt, dass er weitere fünf Millionen in das Projekt "stecken muss, bis im Dorfkrug das erste Schnitzel serviert werden kann. Aber trotz aller Schwierigkeiten, die wir bislang mit dem Bau und der Planung meistern mussten, freue ich mich jeden Tag, wenn ich auf die Baustelle komme und sehe, welche Fortschritte dort gemacht werden".

Beim Richtfest im Juni hatte Hanstedts Bürgermeisterin Dörte Cohrs (parteilos) den Dorfkrug "einen echten Lottogewinn für Hanstedt" genannt. Einen festen Eröffnungstermin gibt es noch nicht, "aber im Herbst denke ich, sind wir soweit, dass wir den Architekten einen Termin setzen können, grob anvisiert ist der 1. März 2010", sagt Krögers Bauleiter Dennis Glasser, der dann gemeinsam mit Krögers Tochter Norma Kröger den neuen Hanstedter Dorfkrug führen soll.

Im Schachcafé, dem Restaurant mit mehr als 230 Sitzplätzen, und im Saal, der für Feste und Veranstaltungen Platz für mehrere Hundert Gäste bietet, wird in sieben Meter Höhe unter der Raumdecke ein künstlicher Sternenhimmel leuchten. Glasser: "7000 LED-Leuchten werden dort angebracht."

Ein Tischler ist dabei, aus Accoya-Holz die Haupteingangstür des Dorfkruges ganz im Stil der Fenster herzustellen. Das Holz für den Dorfkrug kommt aus Holland "und ist sehr stabil. Die Stämme können unbehandelt über Jahrzehnte im Wasser liegen, ohne dass das Holz Schaden nimmt", so Glasser.

Mit 3400 Quadratmetern ist der neue Dorfkrug rund 300 Quadratmeter kleiner als der alte. Das Schachcafé soll, ähnlich wie Krögers Schachcafés in Hamburg, stilistisch eine Mischung aus rustikal und modern darstellen. "Wir werden dort unseren Gästen gutbürgerliches Essen zu vernünftigen Preisen servieren, denn wir wollen aus dem neuen Dorfkrug kein Upperclass-Restaurant machen. Das Haus ist und bleibt die Hanstedter Institution Dorfkrug, auch wenn es das alte Haus nicht mehr gibt. Essen und Getränke wird sich jeder leisten können", sagt Dennis Glasser.

Und in den Sommermonaten werden die Gäste im Biergarten bedient. Zur Erinnerung: Wenige Monate, nachdem Franz-Josef Kröger den alten vom Verfall bedrohten Dorfkrug für rund eine Million Euro gekauft hatte, brannte er in einer Nachtv im Februar 2006 bis auf die Grundmauern ab.

Die Polizei vermutete Brandstiftung, Täter wurden aber nie ermittelt. Kröger musste den Rest des Gebäudes abreißen lassen und damit seine Pläne für eine Sanierung des alten Hauses begraben. Ebenso überholt war damit auch die Finanzplanung des Hanstedter Gastronoms, der statt der angepeilten fünf Millionen Euro nun das Doppelte investiert. Er will etwa 50 bis 80 neue Arbeitsplätze für Hanstedt schaffen.

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"Dieses Riesenprojekt erfordert einen immensen Aufwand."

Franz-Josef Kröger