Keine andere Unterführung steht für den Niedergang der Innenstadt wie der Gloria-Tunnel. Wer dort durchgeht, sieht quasi das ganze Elend von liebloser Innenstadtplanung, von Schmutz, Leerstand und unattraktiver Betonarchitektur in Kombination mit zerfetzten, alten Plakaten, in die Jahre gekommenen Kunstwerken und unkrautreichen Grünflächen.

Dass hier etwas geschehen muss, stellt wohl niemand mehr infrage. Und dass entsprechende Maßnahmen richtig teuer werden, kann man sich ebenfalls vorstellen. Doch dass sich eine Verwaltung plus Planungsbüro mal eben um mehrere Hunderttausend Euro verschätzen, ist nicht nachzuvollziehen. Es ist nicht die erste kostenintensive Pleite, die sich das Harburger Baudezernat leistet. Wie berichtet, wurde die Durchgangsstraße am Bildungs- und Gemeinschaftszentrum in Neugraben zu schmal angelegt. Auch hier wurden gravierende Sicherheitsvorschriften nicht bedacht. Ob die dafür verantwortlichen Beamten wissen, dass sie es mit Steuereinnahmen und nicht mit Lotteriegewinnen zu tun haben?