Hamburg. Auf Instagram bietet die Gruppe „Hiper“ das Diebesgut wie ein Kunstwerk an. Kurios: Polizei ermittelt, Bezirksamt weiß nichts.

Es ist so unverschämt und skurril, dass man nicht weiß, ob man schmunzeln oder fassungslos den Kopf schütten soll. Offenbar als besonderen Gag haben Sprayer der Gruppe „Hiper“, die schon seit Längerem zahlreiche Graffitis überall in Winterhude hinterlassen, jetzt ein rotes Stadtteilschild geklaut, ihren Tag drauf gesprüht und es per Instagram zum Verkauf angeboten – wie ein Kunstwerk.

Dazu posteten sie ein Foto von der Aktion. Darauf zu sehen ist ein schwarz gekleideter und maskierter Mann, der – das Schild mit der Aufschrift „Winterhude Bezirk Hamburg-Nord“ unter den Arm geklemmt – auf einem Fahrrad den Mühlenkamp entlangfährt.

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Winterhude: Graffiti-Sprayer klauen Stadtteilschild und verkaufen es

Die Verkaufsofferte preist das mit „Hiper“-Tag versehene Schild mit den Worten „Get your own piece of Winterhude at home“ („Hol dein eigenes Stück Winterhude nach Hause“) an. Wie bei einem Kunstwerk wird auch – ebenfalls auf Englisch – angegeben, dass es sich um ein „originales Hamburger Bezirksschild“ handelt. „Sprühfarbe und Acryl auf Aluminium und roter reflektierender Folie“ in den Maßen „105x35cm“.

Alles wie im Kunsthandel – nur der Preis und der bei verkauften Werken obligatorische rote Punkt fehlen. 849 Follower haben die Offerte mit „gefällt mir“ angeklickt. Einer hat offenbar gekauft, denn über dem Text wurde am Freitag ein „sold“ eingefügt. Eine Nachfrage bei „Hiper“ zu dem Vorgang blieb unbeantwortet.

Polizei Hamburg ermittelt – aber das Bezirksamt weiß von nichts

Die Polizei bestätigt, einen Hinweis bezüglich eines möglichen Diebstahls des Stadtteilschildes erhalten zu haben. Daraufhin sei ein entsprechendes Ermittlungsverfahren eingeleitet worden, so Sprecher Thilo Marxsen. Die Ermittlungen würden beim zuständigen Landeskriminalamt der Region Nord geführt.

Das Bezirksamt Hamburg-Nord hat von dem skurrilen Diebstahl erst durch das Abendblatt erfahren und möchte sich momentan nicht zu dem Vorfall äußern.