Wissenschaftssenatorin Dorothee Stapelfeldt wirft dem Vorgängersenat indirekt eine schlechte Planung vor. „Hamburg und das UKE brauchen die neue universitäre Kinderklinik.“

Hamburg. Wissenschaftssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD) hält trotz gestiegener Kosten weiter an dem geplanten Neubau der UKE-Kinderklinik fest. Gleichzeitig wirft sie dem Vorgängersenat indirekt eine schlechte Planung vor. „Hamburg und das UKE brauchen die neue universitäre Kinderklinik. Gerade darum ist es unabdingbar, die ursprünglichen Planungen aus den Jahren vor 2010, die sich als nicht belastbar erwiesen haben, vor Baubeginn auf eine solide Grundlage zu stellen und volle Transparenz über das Vorhaben zu schaffen“, sagte Stapelfeldt. Einfach draufloszubauen sei „keine seriöse Option“. Wie bei allen Vorhaben dieser Dimension seien mit der Realisierung Chancen und Risiken verbunden, welche die Wissenschaftsbehörde der Bürgerschaft nun darlegen werde.

Wie berichtet wird der Bau der UKE-Kinderklinik, dessen Beginn ursprünglich für 2012 geplant war, deutlich teurer als geplant. Laut Wissenschaftsbehörde seien im Jahr 2010 Kosten in Höhe von 40 Millionen Euro veranschlagt worden. Die Hälfte der Summe wollte die Stadt übernehmen, für die andere Hälfte hatte der Unternehmer Michael Otto eine großzügige Spende zugesagt. Laut einer Senatsdrucksache liegen die tatsächlichen Kosten nun aber bei 68,2 Millionen Euro.

Auf dieser neuen Grundlage soll die Kinderklinik nun doch gebaut werden. In einer Mitteilung der Wissenschaftsbehörde heißt es, dass es Bedarf für die Klinik gibt. Ziel sei es, im Bereich der Kindermedizin am UKE einen Standard zu erreichen, den das neue Klinikum seit 2009 für die Versorgung von Erwachsenen vorhalte.

Dabei gehe es darum, den Anforderungen zunehmend komplexer Krankheiten und aufwendiger Behandlungsverfahren bei Kindern in Zukunft gewachsen zu sein. Dafür müssten weitere Spenden eingeworben werden. Auch das UKE selbst wird Geld beisteuern müssen. Die Bürgerschaft soll Anfang des kommenden Jahres darüber abstimmen.