Hamburg. Insekt gilt als invasive Art. Umweltbehörde sammelt Meldungen aus Hamburg, wo es in den vergangenen Jahren einige Neststandorte gab.

  • Ab April beginnt die Asiatische Hornisse wieder mit ihrem Nestbau – auch in Hamburg
  • Wer ein Nest entdeckt, soll es bei der Hamburger Umweltbehörde melden, denn heimisch sind die Insekten hier nicht
  • Warum die Tiere eine große Gefahr darstellen

Die Asiatische Hornisse ist nicht nur wegen ihrer Größe beängstigend, sondern auch, weil sie hierzulande nichts zu suchen hat. Für die Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax) – eine gebietsfremde invasive Art der sogenannten Unionsliste – gilt sogar eine Bekämpfungspflicht. Deutlich anders verhält es sich etwa bei den geschützten Wespen, die im April mit dem Nestbau beginnen.

Laut Umweltbehörde gab es in den vergangenen fünf Jahren immer wieder Meldungen von Nest-Standorten der Asiatischen Hornisse in Hamburg. Demnach gab es 2019 einen Neststandort, 2020 fünf und 2021 zwei Neststandorte. Im Jahr 2022 gab es keine einzige Meldung. Allerdings wurden im September und Oktober 2023 dann wieder drei Standorte in Fuhlsbüttel, Ottensen und auf der Flussinsel Dradenau (Hamburg-Waltershof) von Imkern, Bürgerinnen und Bürgern gemeldet.

Asiatische Hornisse Bedrohung für die Natur – 2023 drei Neststandorte in Hamburg

„An allen drei Standorten konnten die Nester kurz nach den Meldungen im Auftrag der Umweltbehörde mithilfe der Radiotelemetrie sowie der visuellen Suche gefunden werden“, sagt Behördensprecherin Franziska Fleischhauer. „Die Nester wurden vor dem Ausfliegen der neuen Generation Königinnen entfernt.“

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    In diesem Jahr gab es in Hamburg laut Umweltbehörde noch keine Verdachtsmeldungen Asiatischer Hornissen. Aber es bestehe zurzeit weiterhin ein noch „isoliertes Vorkommen“ der Insekten, das auch wegen der effektiven Maßnahmen der Behörde weiterhin sehr klein sei. „Die Maßnahmen und das Monitoring werden in diesem Jahr unter anderem in Zusammenarbeit mit dem Imkerverband Hamburg e.V. fortgeführt“, so Fleischhauer.

    Hamburger Umweltbehörde: Wie man die Asiatische Hornisse erkennt

    Die Umweltbehörde bittet Hamburgerinnen und Hamburger, die einzelne Tiere oder frei hängende Nester der Asiatischen Hornisse in Bäumen sehen, folgendermaßen vorzugehen: unter Nennung des Funddatums, Fundortes und möglichst mit Foto oder Video unter www.ahlert-nord.de oder per E-Mail an invasive-arten@bukea.hamburg.de melden. Fotos und Vergleichszeichnungen zur Asiatischen Hornisse finden sich unter www.hamburg.de/asiatische-hornisse.

    Eine Asiatische Hornisse aus der Sammlung des Jardin des Plantes in Frankreich.
    Eine Asiatische Hornisse aus der Sammlung des Jardin des Plantes in Frankreich. © picture alliance / dpa | Didier Descouens

    Von der Europäischen Hornisse unterscheidet sich die Asiatische Hornisse vor allem durch die fast vollständig schwarze Färbung – bis auf einen gelben Streifen am Hinterleib. Die Asiatische Hornisse ist zudem die einzige in Hamburg vorkommende Hornissenart, die völlig frei hängende Nester hoch oben in den Bäumen baut.

    Die Hornisse (Vespa crabro) ist die größte heimische Wespenart und streng geschützt. Ihr heller Hinterleib unterscheidet sich optisch deutlich von dem der Asiatischen Hornisse.
    Die Hornisse (Vespa crabro) ist die größte heimische Wespenart und streng geschützt. Ihr heller Hinterleib unterscheidet sich optisch deutlich von dem der Asiatischen Hornisse. © picture alliance / Zoonar | Manfred Ruckszio

    Hamburg: Asiatische Hornissen breiten sich in Deutschland immer weiter aus

    Die in Hamburg für die „Expertengruppe Invasive Arten der Länder“ zusammengestellte Karte zeigt die Ausbreitung der Art im vergangenen Jahr in Deutschland. Es sei zu erwarten, dass die Art sich trotz der in Deutschland durchgeführten Maßnahmen auch in die noch nicht betroffenen Bundesländer ausbreiten werde, sagt Franziska Fleischhauer.

    „Bundesweit wird an Managementmethoden gearbeitet, um mögliche wirtschaftliche, gesundheitliche und naturschutzfachliche Auswirkungen der Art zu vermeiden.“

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    Hamburger Schädlingsbekämpfer: „Asiatische Hornisse aggressiv gegen andere Arten“

    Der Hamburger Schädlingsbekämpfer Marco Haß, der das Unternehmen Wisag Pest Control in Hamburg-Hammerbrook leitet und viel Erfahrung – etwa mit der Umsiedlung von Wespennestern – hat, sagt: „Die Asiatische Hornisse ist eine sehr erfolgreiche Art. Sie ist sehr aggressiv gegen andere Arten und vernichtet beispielsweise Bienen. Sie überwintert und kommt mit dem Klima hier bestens zurecht.“

    Der Schädlingsbekämpfer Marco Haß.
    Der Schädlingsbekämpfer Marco Haß. © WISAG | WISAG

    Der Experte ist Mitglied im Verband „Faire Wespe“, in dem Schädlingsbekämpfer vereint sind, die sich an besondere Vorgaben halten, um eine optimale Lösung für Mensch und Tier zu finden. Er sagt, man dürfe die Asiatische Hornisse nicht mit der Deutschen Hornisse verwechseln, denn diese sei geschützt. Letztere wirke wegen ihrer Größe bedrohlich, „ist aber eine absolut friedliebende Art.“