Biker feiern von Freitag an großes Jubiläum mit zahlreichen Highlights. Nabu spricht hingegen von „Geiselhaft“ für die Stadt.

  • Zum Jubiläum der Harley Days gibt es viele Highlights
  • Erstmals steht auf dem Großmarktgelände ein Riesenrad
  • Hard-Rock-Band Nazareth tritt am Freitag auf
  • Nabu kritisiert das dreitägige Bikertreffen heftig

Hamburg. Röhrende Motoren, Lederjacken, glänzende Bikes und viel gute Stimmung: Vom heutigen Freitag an wird die Hansestadt wieder zum Hotspot für Motorradfahrer und Motorradfahrerinnen aus dem ganzen Land. Die Hamburg Harley Days feiern bis Sonntag auf dem Großmarkt ein Doppeljubiläum und erwarten zu diesem Anlass rund 40.000 Besucher und Besucherinnen.

120 Jahre alt wird die amerikanische Motorradmarke Harley-Davidson in diesem Jahr, außerdem gastieren die Harley Days seit mittlerweile 20 Jahren in Hamburg. Zu diesem Anlass wollen die Biker so richtig auffahren und stellten am Dienstag bei einer Pressekonferenz auf dem Harley-Davidson-Gelände am Ivo-Hauptmann-Ring das bunte Programm mit einigen Neuheiten vor.

Harley Days Hamburg feiern 2023 Jubiläum – erstmals mit Riesenrad

„Harley hat in Hamburg Tradition: Deshalb bin ich froh, dass unser Fest in diesen stürmischen Zeiten stattfinden kann“, richtet Roger Gierz, Geschäftsführer von Harley-Nord, sein Grußwort in die Runde und verrät eines der größten Highlights gleich zu Beginn: In diesem Jahr wird es bei den Harley Days zum ersten Mal ein großes Riesenrad geben – wovon man laut Gierz einen fantastischen Blick auf das Gelände habe – natürlich auch auf die ausgestellten Harley-Davidson-Modelle.

Gleich zwei Ausstellungen soll es 2023 geben: In der Expo werden die aktuellen Modelle und Neuheiten des US-Herstellers präsentiert, zusätzlich gibt es eine kostenlose Beratung von Experten und Expertinnen im Hinblick auf Maschinen und Original-Zubehörteile.

Ford stellt besondere Motorrad-Modelle aus

Bei der Harley-Davidson History Exhibition hingegen steht die Vergangenheit im Mittelpunkt: 17 historische Motorräder können in dem Ausstellungsbereich besichtigt werden.

Auch hier gibt es eine Neuerung: „Wir sind sehr froh, dass wir Ford als neuen Mobilitätspartner an unserer Seite haben“, so Veranstalter Jascha Bergmann. Von Ford gebe es anlässlich des Jubiläums „mehrere Geburtstagsgeschenke“. So soll auch der Automobilhersteller einige besondere Modelle auf dem Event ausstellen, unter anderem einen Mustang.

Besucher können kostenlose Probefahrten machen

Für Gäste, die sich eher für Action begeistern, soll Maciek „Dop“ Bielicky vor den Großmarkthallen seine Stuntshows präsentieren. „Bielicky hält den Weltrekord für den längsten Motorrad-Burnout“, schwärmt Bergmann und lenkt den Fokus dann schnell zu einem weiteren Highlight von Harley-Davidson: Besucher und Besucherinnen können die neuen Modelle der Kult-Marke kostenlos Probe fahren. „Einfach anmelden, Führerschein zeigen und los geht’s“, verspricht Bergmann.

Wie jedes Jahr wird das Event musikalisch begleitet: „Auf zwei Bühnen treten insgesamt 19 Acts auf“, sagt Veranstalter Bergmann dem Abendblatt. Dazu gehören die britische Hard-Rock-Band Nazareth (Freitag, 19. Mai, 21.15 Uhr), die Rockband Knuckle Head (Sonnabend, 20. Mai, 21.30 Uhr) und die irische Singer-Songwriterin Grainne Duffy (Sonnabend, 20. Mai, 17.15 Uhr).

Harley Days wieder mit großer Parade in Hamburg

Der Höhepunkt der Harley Days findet wie immer am letzten Tag des Events statt: „Die große Parade fährt am Sonntag um 14 Uhr, eine Stunde später als sonst, wieder über die Köhlbrandbrücke“, verkündet Bergmann und erntet erfreutes Gemurmel von den Motorradfans auf den Zuhörerbänken.

Tausende Biker, egal ob mit Motorrad von Harley-Davidson oder einer anderen Marke, seien aufgerufen, 30 Kilometer zusammen durch die Hamburger Innenstadt zu fahren. Die Route führt über die Veddel und die Köhlbrandbrücke in den Hafen. Von dort geht es zurück über die Freihafenbrücke, entlang der Landungsbrücken und des Fischmarktes in Richtung Reeperbahn wieder zurück zum Großmarkt.

Ticketpreise für Veranstaltung in Hamburg gleich geblieben

Und was kostet der Spaß? „Wir haben die Ticketpreise nicht erhöht und nehmen wie im vergangenen Jahr für ein Tagesticket 10 Euro und für ein Wochenendticket 18 Euro“, sagt Bergmann.

So viele Motorradfans es in der Stadt auch gibt, nicht alle Hamburger freuen sich auf das Fest am Großmarkt. Der Naturschutzbund (Nabu) Hamburg kritisiert die Veranstaltung aufs Schärfste: „Hafengeburtstag, Cruise Days, Harley Days – als gäbe es keinen Krieg in der Ukraine, als hätten wir keine Probleme durch den Klimawandel, als wäre die Luft in Hamburg so sauber, dass man sie zusätzlich belasten kann und als würde die Stadt keinen Lärmaktionsplan vorlegen müssen“, sagt Malte Siegert, Vorsitzender des Nabu Hamburg.

Harley Days 2023 in Hamburg: Nabu übt heftige Kritik

Drei Tage lang befinde sich die Stadt unter Zustimmung des Senats in „Geiselhaft“ von Tausenden Motorrädern. Es sei nicht tragbar, dass Hamburg weder auf solche Events verzichte noch sie nachhaltiger gestalte, dies sei „eine Art der Verantwortungsdiffusion“.