Das Hamburger Volksfest an der Alster bot viel Stimmung, Spektakel und ein Entenrennen für einen guten Zweck. Am Sonnabend wurde ein Weltrekord aufgestellt.

Neustadt/Altstadt. Das mit den Großveranstaltungen in Hamburg ist so eine Sache: Man liebt sie oder man hasst sie. So verhält es sich auch mit dem Alstervergnügen. Für die einen ist das Fest rund um die Binnenalster nur eine Mischung aus überteuerten Fressbuden, niveaulosen Jugendlichen und promillehaltigen Getränken, für die anderen ist es ein echtes – wie der Name es schon sagt – Vergnügen mit beeindruckenden Wassersport-Einlagen, mitreißenden Konzerten und einer ganz besonders Stimmung nahe am Wasser. Bei einem sind sich jedoch sowohl die meisten Kritiker als auch Fans einig: Das allabendliche Feuerwerk ist eine Wucht.

Gerade der Sonnabend hat sich als besonders spektakulärer Feuerwerkstag herumgesprochen. Und so sicherten sich auch an diesem Sonnabend wieder viele Besucher schon früh einen Platz in den vordersten Reihen. Rentner mit Gehstock, Jugendliche, Frauen mit Designerhandtaschen, Männer mit bunt blinkenden Hasenohren auf dem Kopf – für gut zwei Stunden waren sie alle eins. Pünktlich 22.45 Uhr ging es dann los und die erste Rakete stieg zu Filmmusik in den Nachthimmel. Ein Sternenregen prasselte auf die Binnenalster, die zuvor kaum sichtbare schwarze Wasseroberfläche wurde hellrot erleuchtet und der Geruch von Silvester – und damit die Stimmung von Neuanfang – lag in der Luft.

Doch das Alstervergnügen bot mehr als ein tolles Feuerwerk. „Die Besucher erwartet ein buntes Erlebnisprogramm“, sagte Uwe Bergmann, dessen Firma Alster GbR das Fest in diesem Jahr zum ersten Mal ausrichtete, noch vor Beginn des viertägigen Vergnügens am Donnerstag. Er wollte in diesem Jahr unterschiedliche Zielgruppen von Alt bis Jung ansprechen. „Dafür haben wir uns jede Menge einfallen lassen.“ So wurde am Sonnabend ein Weltrekord aufgestellt. 17.154 Menschen hielten für mindestens zehn Sekunden einen Wasserball in die Luft.

Ein ähnlich spektakuläres Bild boten die 12.000 Plastik-Enten, die Sonntagmittag bei einem Rennen für den guten Zweck an den Start gingen. Auch hierbei handelte es sich nicht nur um Spaß, sondern auch um eine Benefizaktion des Hamburger Lions Clubs. Denn jede Ente, die ins Wasser gesetzt wurde, musste zuvor für fünf Euro gekauft werden. Das Geld geht an das Kinderkompetenzzentrum des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE). Damit soll ein Projekt gegen Kindesmisshandlung unterstützt werden. 60.000 Euro kamen so insgesamt für den guten Zweck zusammen.

Einige Besitzer hatten ihr Tier extra bemalt und mit kleinen Mützchen verkleidet. Nach 120 Metern Rennstrecke schwamm zunächst eine als Braut verkleidete Ente als Siegerin ins Ziel. Sie wurde jedoch disqualifiziert, weil ihr Schleier als Segel fungierte. Somit rückte die zweitplatzierte Ente auf das Siegerpodest. Sie hatte für die Strecke 23 Minuten gebraucht.