Uwe Bergmann, der Geschäftsführer der Bergmann Gruppe, will auch das beliebte Fleetinsel-Festival zum Jungfernstieg holen.

Hamburg. Eine schwimmende Bühne, die den Anleger Jungfernstieg zum Amphitheater macht. Weiße Pagodenzelte und Pavillons mit anspruchsvollem Speisenangebot, Kunsthandwerk, Kleinkunst und drei große Feuerwerke. So soll es auf dem Alstervergnügen 2012 zugehen.

Das Volksfest hat, wie berichtet , einen neuen Veranstalter: Den Zuschlag für fünf Jahre erhielt vom City-Ausschuss der Bezirksversammlung Mitte das gemeinsame Konzept der Bergmann Gruppe und der RSW Veranstaltungs GmbH. Diese setzen auf "attraktive Angebote mit Niveau", sagt Uwe Bergmann, Geschäftsführer der Bergmann Gruppe. "Diese Veranstaltung ist Kult, aber es ist auch an der Zeit für Veränderungen. Wir wollen eine Erlebniswelt rund um und auf dem Wasser schaffen", sagt Bergmann.

Er organisierte bereits das Fanfest zur Fußball-WM 2010 auf dem Heiligengeistfeld und auch das Duckstein-Festival, das - so Bergmanns Plan - in diesem Sommer erstmals nicht auf der Fleetinsel, sondern ebenfalls am Jungfernstieg über die Bühne gehen soll, und zwar vom 6. bis 15. Juli, also noch vor dem eigentlichen Alstervergnügen (vom 30. August bis zum 2. September).

+++ Das Alstervergnügen bekommt einen neuen Veranstalter +++

Dass Bergmann den Zuschlag erhielt, sorgt für Unmut bei der WAGS Hamburg-Events GmbH. Das Unternehmen hatte seit 1990 das Alstervergnügen organisiert und sich auch mit einem Konzept an der Ausschreibung beteiligt - ohne Erfolg: "Mit dieser Veränderung könnte wieder ein Stück Gemeinwohl in Hamburg verloren gehen", sagt Cordula Stein, die für die WAGS das Alstervergnügen betreut hatte. Volksfeste seien ein wichtiges Kulturgut, auch gerade in einer Stadt wie Hamburg, so Stein weiter, die den Trend zu "elitären Veranstaltungen" mit "Sorge" betrachte. Aber wird Bergmann das Alstervergnügen jetzt zu einem Edelevent machen? "Nein, wir werden unser eigenes anspruchsvolles Konzept umsetzen, aber da ist für jeden etwas dabei."

Auch Falko Droßmann, SPD-Fraktionschef im Bezirk Mitte, setzt auf Veränderungen: "Wir erwarten für diese beliebte Veranstaltung im Herzen der Hansestadt neue Impulse und freuen uns in diesem Jahr auf ein Alstervergnügen mit Niveau und attraktiven Attraktionen für Jung und Alt." GAL-Fraktionschef Michael Osterburg: "Wir sind gespannt auf die Umsetzung des neuen Konzepts für dieses traditionsreiche Volksfest." Früher hatte es immer wieder Kritik an dem Konzept des Alstervergnügens gegeben - dies war auch der Grund für die Ausschreibung des Bezirksamtes. Der Fokus lag dabei auf Essen und Trinken; Dönerbude neben Fischbrötchen und Champignonpfanne.

Aber mit leerem Magen sollen die Besucher auch in diesem Jahr nicht über das Volksfest flanieren "Wir wollen Hamburger Restaurants mit einbeziehen. Die Bandbreite reicht von afrikanischen Spezialitäten bis hin zum Labskaus", sagt Bergmann. Themeninseln soll es rund um die Binnenalster geben. Der Ballindamm wird zur "Europameile" mit Kleinkunst aus aller Welt. "Entspannung und Unterhaltung" sollen die Besucher auch auf der Lombardsbrücke bei Loungemusik finden.

Die neuen Veranstalter wollen als Ratgeber einen Beirat einsetzen, dem auch Vertreter des Vereins Lebendiger Jungfernstieg und der Bezirksversammlung Mitte angehören. Für die Nutzung der Flächen müssen die Veranstalter der Stadt eine hohe fünfstellige Summe bezahlen und können die Flächen untervermieten.