Hamburg. Nach einer Umfrage haben Jugendliche des Gymnasiums Corveystraße einige Verbesserungsvorschläge. So reagiert die Politik.

Brenzlige Situationen, kein Platz auf den Radwegen und eine schlechte Ampelschaltung: Oberstufenschülerinnen und -schüler des Gymnasiums Corveystraße in Hamburg-Lokstedt haben auf eigene Initiative eine Befragung zur Verkehrssituation rund um die Schule durchgeführt. Wie berichtet, zählt insbesondere auch der Lokstedter Steindamm im direkten Umfeld der Schule zu den Unfallschwerpunkten im Bezirk Eimsbüttel.

Die Grünen in Eimsbüttel haben die Untersuchung nun als Basis für einen Antrag genommen, der im Regionalausschuss mit großer Mehrheit beschlossen wurde. Die Lösungsvorschläge der Schüler sollen nun geprüft werden.

Lokstedt: Etwa 800 Schüler fahren mit dem Rad zum Corvey Gymnasium

Für ihre Analyse wurden 432 Schülerinnen und Schüler sowie Menschen aus der Nachbarschaft befragt. Mehr als drei Viertel der Jungen und Mädchen kommen demnach regelmäßig mit dem Rad zur Schule. Hochgerechnet auf die Gesamtschülerzahl seien das rund 800 Schülerinnen und Schüler.

Viele Schüler des Corvey Gymnasium haben auf ihrem Schulweg schon gefährliche Situationen erlebt.
Viele Schüler des Corvey Gymnasium haben auf ihrem Schulweg schon gefährliche Situationen erlebt. © FUNKE Foto Services | Marcelo Hernandez

Durch die Umfrage wurden folgende Punkte deutlich: Durch die Ampel-Situation am Lokstedter Steindamm – kurze und seltene Querungszeiten – sähen sich viele Kinder und Jugendliche gezwungen, auf der falschen Straßenseite zu fahren. Der Warteplatz vor der Ampel sei außerdem zu klein.

Verkehr in Lokstedt: Radfahrer müssten oft auf den Gehweg ausweichen

Aber auch die Zufahrtsstraßen zur Schule, etwa die Wiben-Peter-Straße, seien problematisch. Dort nutzten viele Schülerinnen und Schüler oftmals den Gehweg, um dem Verkehr auszuweichen. Und auch vor der Schule direkt sei es oft viel zu voll – insbesondere durch den Autoverkehr.

Die 24 Anwohnerinnen und Anwohner, die ebenfalls an der Umfrage teilgenommen haben, unterstrichen viele Punkte. So benannten sie etwa die Problematik an der Wiben-Peter-Straße, die oft als Ausweichstrecke bei Stau am Siemersplatz genutzt werde.

Auch das Polizeikommissariat 23 bewertete die Lage in der Vergangenheit bereits ähnlich. Die Straßen zum Gymnasium – insbesondere die Wiben-Peter-Straße, Corveystraße und Lottestraße – seien den Anforderungen in der Spitzenstunde zu Schulbeginn kaum gewachsen, hieß es.

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Als Lösungen schlugen die Schüler drei Maßnahmen vor:

  1. Die Einrichtung von Fahrrad-, Spiel- oder Einbahnstraßen.
  2. Die Ampel am Lokstedter Steindamm versetzen und einen größeren Wartebereich einrichten.
  3. Autofahrer für die Situation sensibilisieren – etwa durch „Vorsicht Kinder“-Schilder.

Ergänzend soll laut Antrag der Grünen auch geprüft werden, ob weitere Zufahrtsstraßen wie die Sottorfallee und der Jägerlauf als Fahrradstraßen mit „Anlieger frei“ eingerichtet werden können. Die Versetzung der Ampelanlage am Lokstedter Steindamm mitsamt sicheren Warteflächen und kürzeren Wartezeiten soll ebenfalls weiterverfolgt werden. Die Grünen hatten sich bereits in der Vergangenheit dafür eingesetzt.