Anwohner und Geschäftsleute fürchten ein Verkehrschaos, da die Kieler Straße auch zur Ausweichstrecke für Nutzer der Autobahn wird. Senat sichert Stadionzufahrt zu.

Hamburg. Der Senat wehrt sich gegen Kritik, die Baustellen in Hamburg schlecht zu koordinieren – auch im Zusammenspiel mit den anstehenden Ausbauten der Autobahn 7. Zuletzt war beispielsweise kritisiert worden, dass die Kreuzung Kieler Straße/Sportplatzring nun erst im kommenden Jahr umgestaltet wird, also kurz vor Beginn der Bauarbeiten an der A7.

Anwohner und Geschäftsleute fürchten ein Verkehrschaos, da die Kieler Straße auch zur Ausweichstrecke für Nutzer der Autobahn wird. Die Baustellenkoordination war kürzlich auch Thema bei einer gut besuchten Veranstaltung der Handelskammer.

In seiner Antwort auf eine Kleine Anfrage des CDU-Verkehrspolitikers Klaus-Peter Hesse teilt der Senat nun mit, dass eine frühere Umgestaltung des Knotenpunkts Kieler Straße/Sportplatzring nicht möglich gewesen sei. Bis zum Oktober 2013 habe nämlich Hamburg Wasser dort Leitungen verlegen müssen. „Der früheste Beginn der eigentlichen Straßenbaumaßnahme wäre somit direkt im Anschluss an die Leitungsarbeiten Ende Oktober gewesen“, so die Senatsantwort.

„Aufgrund des erheblichen Umbauvolumens wäre jedoch eine Winterbaustelle 2013/2014 entstanden. Diese hätte neben den bautechnologischen Risiken eine erhebliche Verlängerung der Gesamtbauzeit bewirkt und somit weitere massive verkehrliche Auswirkungen im Hauptverkehrsstraßennetz ausgelöst.“ Daher werde mit dem Umbau nun erst im März 2014 begonnen. Bis November 2014 solle die Umgestaltung abgeschlossen sein. Die Arenen am Volkspark, verspricht der Senat, bleiben aber während der gesamten Bauzeit erreichbar.

Problematisch könnte die Lage auch dadurch werden, dass eine andere Baumaßnahme ebenfalls im März 2014 beginnt, nämlich der „Neubau der Brücke Langenfelde, einschließlich der Erweiterung des Abschnittes bis zur Anschlussstelle Hamburg-Volkspark und Anpassung der AS Hamburg-Volkspark an die erweiterte A 7“. Die Erweiterung der A7 „im Abschnitt südlich Niendorfer Gehege bis Landesgrenze Hamburg/Schleswig-Holstein und darüber hinausgehend bis Quickborn“ startet bereits im Herbst 2014.

CDU-Verkehrspolitiker Hesse ist mit all dem nicht zufrieden. „Der Senat ist blauäugig hinsichtlich der Auswirkungen vieler parallel stattfindender Baustellen und nimmt somit Staus billigend in Kauf“, sagt Hesse. „Wir kritisieren nicht, dass gebaut wird, sondern dass keine vernünftige Baustellenkoordination stattfindet.“