Schutzraum am Langenfelder Damm wird als Erstes abgerissen. Konzept erarbeitet. Viele der insgesamt 15 Anlagen gehören dem Bund.

Eimsbüttel. Insgesamt 15 Bunker stehen in Eimsbüttels Wohngebieten. Massige graue Betonklötze. Schön sind sie nicht. Aber vor allem nehmen sie Platz weg. Platz, den der Bezirk Eimsbüttel lieber für den Bau von Wohnraum nutzen möchte. Der Wohnungsmangel gehört schließlich zu den größten Problemen des beliebten Bezirks.

Um die Entwicklung voranzutreiben, hatte der Bezirk beim Fachamt für Stadt- und Landschaftsplanung schon im vergangenen Jahr eine Analyse des Bunkerbestands in Eimsbüttel in Auftrag gegeben. Darin sprechen sich die Experten in vielen Fällen dafür aus, die Bunker abzureißen und an selber Stelle Wohnraum zu schaffen.

Die Eigentumsverhältnisse und Nutzungsformen sind bei den 15 Luftschutzbunkern aber unterschiedlich. In vielen Fällen gehören sie in Eimsbüttel entweder dem Bund (genauer: der Bima, Bundesanstalt für Immobilienaufgaben) oder der Stadt Hamburg. Das soll sich jedoch ändern. In den nächsten Jahren sollen alle Bunker in Privateigentum übergehen.

+++ Bunker-Abriss dauert länger als erwartet +++

In zwei Fällen laufen die Verhandlungen zwischen Bezirk und zukünftigem Eigentümer bereits. Laut Angaben des Bezirks sind die ersten Bunker, die abgerissen werden, wahrscheinlich die Standorte am Langenfelder Damm und an der Henriettenstraße. "Dort halten wir die Wohnbebauung für die am besten geeignete Variante", sagt Rolf Schuster, der das sogenannte "Entwicklungskonzept Hochbunker Eimsbüttel" mit erarbeitet hat. Wann die Abrissarbeiten beginnen, sei aber noch unklar.

An anderer Stelle sieht der Bezirk eher Potenzial für Kunst und Kultur. (Bunker im Gehölz 15). Am Standort Binderstraße sprechen sich die Experten für die Nutzung als Uni-Erweiterung aus. Ein spezieller Fall in Eimsbüttel sind drei Standorte in unmittelbarer Nähe von Beiersdorf. Diese werden oder wurden bereits von der Stadt an den Konzern verkauft. Wie Beiersdorf die neuen Flächen nutzen will, ist noch nicht bekannt.

Bei einigen Bunkern hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass auch Wohnraum geschaffen werden kann, ohne dass die Abrissbirne zum Einsatz kommt. Die Bunker Bei der Apostelkirche und am Heußweg sind von den neuen Eigentümern mit weiteren Wohnetagen aufgestockt worden.

Diese Lösung dürfte wohl vor allem für die Anwohner der Bunker attraktiv sein. Denn klar ist, dass jeder Rückbau monatelangen Lärm verursacht. "Die Abrissarbeiten werden, abhängig von der jeweiligen Örtlichkeit, pro Bunker zwischen vier und sechs Monaten dauern", so Schulze. "Die Kosten pro Rückbau liegen erfahrungsgemäß zwischen 300 000 und 700 000 Euro."