Kirchwerder. Gesangverein zeichnet 79-Jährigen für langjährige Mitgliedschaft aus. Warum es von ihm an Himmelfahrt stets eine Schinkenplatte gibt.

Schon seit einem halben Jahrhundert können die Sänger des Gesangvereins Harmonie Kirchwärder-Sande sich auf die Stimme von Hellmut Kröger verlasen. „Mit seiner sonoren Stimme ist Hellmut der perfekte Basssänger“, weiß der Männerchor, der den 79-Jährigen nun für seine 50-jährige Mitgliedschaft mit der großen goldenen Sängernadel und Urkunden ehrte. Nach einem gemeinsamen Essen in der Singstuv haben Marita Sannmann, Vorsitzende des Kreises Vier- und Marschlande im Hamburger Chorverband, und Hamonie-Vorstizender Helmut Meyns die fünf Jahrzehnte des Jubilars in der Harmonie Revue passieren lassen.

Als Hellmut Kröger im Jahr 1973 in den Gesangverein eintrat, da wurde noch im Vereinslokal „Dornbusch“ bei Richard Joost gesungen. Der Gasthof war damals an der Ecke Sander Deichweg/Zollenspieker Hauptdeich zu finden und beheimatet heute einen Kindergarten. Von dort zog der Chor weiter zu Maler Reimers, bevor 1979 der Einzug in die eigene Singstuv am Kirchwerder Elbdeich 248 erfolgte. Dort wird unter der Leitung von Michael Georgi jeden Mittwochabend ab 19 Uhr gesungen.

Hellmut Kröger singt beim Gesangverein Harmonie Kirchwärder-Sande seit 50 Jahren im Bass

Derzeit hat der Chor 36 aktive Sänger im Alter von 23 bis 88 Jahren. Er besteht schon seit 128 Jahren und wurde einst von „verbannten“ Garmbrinus-Mitgliedern gegründet. Die waren als Verheiratete aus dem Junggesellenclub geflogen, wollten trotzdem weiterhin Zeit miteinander verbringen und taten das fortan im Gesangverein. Neue Sänger sind bei der Harmonie stets willkommen. Wenn auch nur zum Shanty-Singen, das immer am ersten Mittwoch im Monat den Singabend bestimmt. Dann werden alte und neue Seemannslieder gesungen. Eine Idee, die Hellmut Kröger mitinitiiert hat. Ebenso die Gründung des Kinderchors „Elbkinners“, der jedoch vor vier Jahren wieder aufgelöst wurde.

In den 50 Jahren im Chor konnte Hellmut Kröger, der sich seit 2006 auch als zweiter Vorsitzender im Vorstand engagiert, besondere Momente erleben – wie die Einweihung seines Feinkostgeschäftes in Blankenese im Jahr 1978, bei dem auch so manches Ständchens seines Männerchors nicht fehlen durfte. Noch heute können die Chorsänger sich auf kulinarische Köstlichkeiten aus dem Hause Kröger freuen, etwa wenn er jedes Jahr bei der Himmelfahrtstour eine große Schinkenplatte zum Frühstück sponsert. Gemeinsam mit seiner Frau Christel ist Hellmut Kröger bei den Ausfahrten des Chors stets dabei. Weiterer Höhepunkt war das 100-jährige Chorjubiläum im Jahr 1995, das drei Tage lang und ausgiebig gefeiert wurde.