Bergedorf. Die Online-Daten sind nicht immer aktuell. Was die Behörde stattdessen Eltern rät, die aktuell einen Kindergartenplatz suchen.

Zuletzt war es die Kita Foxini am Brookdeich, die neu eröffnete. Das hat sich sehr schnell herumgesprochen, denn im gesamten Bezirk ist die Lage angespannt, gibt es angesichts der vielen Neubaugebiete zu wenig Kitaplätze. Stimmt das oder täuscht dieser Eindruck, weil viele Eltern ihren Nachwuchs auf gleich mehrere Wartelisten setzen? Weil die Situation so unübersichtlich ist, hatte zuletzt Bergedorfs Sozialausschuss eine „digital zugängliche, ortsbezogene Gesamtübersicht freier Kita-Plätze“ gefordert.

Die Antwort der Hamburger Sozialbehörde, die bei der nächsten Bezirksversammlung am 25. Mai, vorgestellt wird, ist wenig zufriedenstellend. Denn das Kita-Gutschein-System sehe eine zentrale Platzvergabe nun mal nicht vor. Wohl aber verweist die Behörde auf das Finde-System unter www.hamburg.de/kita-finden. Und tatsächlich gibt es hier aktuell 66 Treffer für einen Acht-Stunden-Platz im Elementarbereich (Drei- bis Sechsjährige), zudem 64 Treffer für Bergedorfer Eltern, die beispielsweise einen Sechs-Stunden-Platz für ihr Krippenkind suchen.

Daten im Netz manchmal lückenhaft

Doch sei dieses Online-Portal wenig aussagefähig, wenn die Daten nicht aktuell sind, mahnt die Behörde: Man könne nicht gewährleisten, ob die Datenpflege lückenhaft oder verspätet sei, das hänge an den einzelnen Trägern der Kindertagesstätten, die zudem „grundsätzlich frei in ihrer Entscheidung sind, welches Kind sie aufnehmen“. Letztlich also sei auch eine Internetrecherche nicht zu ersetzen durch ein Gespräch mit Kitaleitungen und dem Besuch mehrerer Kitas.

Das gilt umso mehr für die Bergedorfer Eltern, die sich zuletzt einer Konkurrenz hinter der Landesgrenze ausgesetzt sahen: Viele Geesthachter zum Beispiel melden ihr Kind in einer Bergedorfer Kita an. Zum einen, weil vor der eigenen Haustür Plätze fehlen. Zum anderen, weil sie auf dem Weg zur Arbeit das Kind bringen können. Auch aus Reinbek und Wentorf gab es zuletzt viele Anfragen etwa bei der Kita „Schmusebacke“ am Curslacker Heerweg und beim Awo-Waldkindergarten an der Rothenhauschaussee.

Wenn auch nicht unbedingt Verlass ist auf die angezeigten freien Plätze im Netz, so aber doch auf den dortigen Beitragsrechner. Zwar ist für alle Kinder ab Geburt bis zur Einschulung eine bis zu fünfstündige Betreuung beitragsfrei (samt Mittagsessen). Wer indes mehr Betreuung braucht, muss monatlich bezahlen, sofern man nicht staatliche Leistungen wie Arbeitslosengeld II oder Sozialgeld (SGB II), Hilfe zum Lebensunterhalt (Sozialhilfe) oder Leistungen im Rahmen des Asylbewerberleistungsgesetzes bezieht.