Bergedorf. Per SMS oder auf WhatsApp geben sich Betrüger als Verwandte aus und fordern Geld. Die Polizei gibt Tipps zum richtigen Verhalten.

Telefonbetrüger haben eine neue Masche. Nach Erkenntnissen der Polizei beschränken sie sich seit Neustem nicht mehr auf den Enkeltrick bei Senioren, sondern erweitern ihr Schema auch auf deutlich jüngere Menschen. Betroffen waren jetzt Erwachsene zwischen 26 und 58 Jahren. In drei Fällen haben Täter versucht am Donnerstag, 19. Januar, in Bergedorf um die Mittagszeit zuzuschlagen.

Kurios war vor allem der Fall einer 26-jährigen Bergedorferin, die um 10.45 Uhr eine SMS erhielt, in der sich jemand unter einer unbekannten Nummer als ihre Tochter ausgab. Die hätte ihr Handy verloren und forderte von ihrer vermeintlichen Mutter, dass sie eine Onlineüberweisung tätigt. Da die Betroffene viel zu jung ist, um eine Tochter mit eigenem Konto zu haben, reagierte sie gar nicht erst auf die Nachricht, sondern erstattete sofort bei der Polizei Anzeige.

Betrügerin gibt sich als Tochter aus

Um 12 Uhr ging bei einer 58-jährigen Frau aus dem Bergedorfer Villenviertel eine SMS ein. Ihr angeblicher Sohn habe sein Telefon verloren und brauche Geld. Da sie ihren tatsächlicher Sohn zunächst nicht erreichen konnte, erstattete sie nicht sofort Anzeige. Trotzdem stutzig geworden, besprach sie sich mit ihrem Ehemann und das Paar beschloss, zur Polizei zu gehen.

Die dritte Anzeige stammt von einer Frau aus Neuallermöhe. Nachdem sie verdächtige Nachrichten auf WhatsApp und SMS erhielt, wurde sie misstrauisch. Deswegen stellte sie ihrer vermeintlichen Tochter einige Fragen, deren Antworten nur ihr wirkliches Kind kennt. Als auf die Fragen keine Antworten folgten, war der Fall für sie eindeutig: Die 49-Jährige meldete sich umgehend bei der Polizei.

Polizei rät zu gesundem Misstrauen

Laut einem Polizei-Sprecher verhielten sich die drei Frauen vorbildlich. Generell rät die Polizei bei verdächtigen Nachrichten zur Vorsicht und gesundem Misstrauen. Oft wüssten andere Familienmitglieder, ob die betroffene Person wirklich ein Handy verloren hat. Eine gute Möglichkeit sei auch, den Unbekannten Fragen zu stellen, die nur die wirkliche Verwandtschaft beantworten kann oder zu versuchen, die betroffenen Personen über altbekannte Kontakte zu erreichen.

Wer tatsächlich auf den Betrug hereinfällt, der sollte so schnell wie möglich seine Bank kontaktieren. Möglicherweise kann die Überweisung hier noch gestoppt werden. Ansonsten sollten sich Betrugsopfer an die Polizei wenden und Anzeige erstatten. Mehr Informationen dazu gibt es im Netz unter www.polizei.hamburg.de.