Sechs Männer sollen acht Einbrüche in und um Hamburg begangen haben. Nur einer kam in U-Haft. Bei der Razzia wurden viele Beweise entdeckt, darunter Einbruchswerkzeug, Computer, aber auch Schlagwaffen.

Hamburg. Bei ihren Taten ließen sie jedes Feingefühl vermissen: Mit Gullydeckeln, Stahlrammen und Gehwegplatten schlugen die sechs Männer Fensterscheiben ein und brachen Türen auf. Mindestens acht Einbrüche werden einer Bande aus dem Osten Hamburgs zur Last gelegt.

Seit Anfang dieses Jahres sollen sie unter anderem in Bäckereifilialen und Tankstellen in Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein eingedrungen sein und dort Tresore aus den Wandverkleidungen oder den verschraubten Böden gebrochen und gestohlen haben. Betroffen waren unter anderem Filialen der Ketten Von Allwörden und Dat Backhus. Der Sachschaden, den die Einbrecher bei ihren Diebeszügen anrichteten, stehe der Höhe der Beute in nichts nach, sagt ein ermittelnder Polizist: „Sie haben unglaublichen Schaden angerichtet.“

Ein Großaufgebot der Polizei durchsuchte am Montag zeitgleich neun Wohnungen, Gartenlauben und andere Objekte in Neuallermöhe sowie in Rahlstedt und in Harburg. Unterstützt vom Mobilen Einsatzkommando (MEK) klopften fast 90 Beamte um 6 Uhr morgens an die Wohnungstüren, überraschten die zum Teil noch schlafenden Tatverdächtigen. Bei der Razzia wurden viele Beweise entdeckt, darunter Einbruchswerkzeug, Computer, aber auch Schlagwaffen und ein Luftdruckgewehr mit Zielfernrohr. Festgenommen wurde keiner der Verdächtigen. Allerdings wurde ein bereits wegen Einbruchdiebstahls bestehender Haftbefehl gegen einen 31 Jahre alten Mann vollstreckt. Der Mann sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

Ermittelt wird gegen sechs Deutsche mit russischen Wurzeln im Alter zwischen 26 und 34 Jahren, die vornehmlich in Neuallermöhe wohnen. Der Vorwurf: Schwerer Bandendiebstahl. Ihre erste gemeinsame Tat sollen sie am Abend des 25. Februar in Harburg begangen haben. Am Veritaskai hebelten sie gegen 23 Uhr die Terrassentür einer Bäckerei auf, „um an die Rückseite eines Geldautomaten zu gelangen“, sagte Polizeisprecherin Ulrike Sweden. Sie scheiterten jedoch beim Versuch, den Automaten zu öffnen.

Erfolg hatten sie am 1. Juli bei einem Tankstelleneinbruch. Sie erbeuten einen 300 Kilogramm schweren Tresor, den sie in einem in Erlangen gestohlenen VW Bus abtransportierten. Der Tresor enthielt 20.000 Euro, ein Handy und ein Laptop. Eine Woche später transportierten sie in einem weiteren gestohlenen Wagen einen Standtresor von einer Tankstelle in Trittau ab, nachdem sie das Kassenhaus mit einer Ramme aufgebrochen hatten. Es folgten drei Einbrüche in Bäckereifilialen in Schwarzenbek, Bullenhausen und Bad Segeberg . Zweimal erbeuteten die Täter Tresore, in einem waren 6000Euro. Im dritten Fall flüchteten sie ohne Beute, nachdem die Gehwegplatte, die sie ins Schaufenster warfen, die Alarmanlage ausgelöst hatte.