Die Leiche muss bereits mehrere Tage im Wasser der Elbe gelegen haben. Polizei und Rechtsmediziner prüfen jetzt, wie der Mann starb.

Hamburg. Der Tote trug Arbeitskleidung und Bauarbeiterhandschuhe. Jemand hatte ihn in ein Leinentuch geschnürt, mit Band umwickelt und in die Elbe geworfen. Dort entdeckte ein Angler den Leichnam am gestrigen Morgen. Die Mordkommission der Kripo steht vor einem Rätsel: Wer ist der Tote? Und wodurch ist ergestorben?

Gegen 8.40 Uhr bemerkte der 32-jährige Angler, der sich in einem schwer zugänglichen Dickicht am Moorfleeter Hauptdeich nahe der A 1 ans Ufer gesetzt hatte, einen heftigen Widerstand an seiner Rute. Als er genauer hinsah, entdeckte er das Leinenbündel, zog es ans Ufer und erkannte die Umrisseeines menschlichen Körpers. Sofortinformierte der Angler Feuerwehr und Polizei, die mit einem Boot und mehreren Streifenwagen an die Flussgabelung Norderelbe/Dove Elbe eilten.

Beamte bargen den Leichnam, ein Bestatter brachte ihn ins Institut für Rechtsmedizin am UKE. Dort wurde der Tote noch in der Leinenhülle mittels eines Computertomografen untersucht, geröntgt und schließlich vonPathologen begutachtet.

Polizeibeamte glichen das Gesicht des Mannes, der augenscheinlich schon mehrere Tage im Wasser gelegen haben muss, mit aktuellen Fotos aus der Vermisstenkartei ab - bislang ohne konkrete Ergebnisse.

Polizeisprecher Andreas Schöpflin: "Bislang wissen wir nur, dass es sich um einen eher jüngeren Mann handelt. Er trug eine dunkle dickere Jacke."

Genaue Angaben zur Todesursache des Mannes gab es gestern Abend noch nicht. Die Mordkommission ermittelt weiter. Andreas Schöpflin: "Aufgrund der Auffindesituation kann ein Gewaltverbrechen nicht ausgeschlossen werden." Mitarbeiter des Kriseninterventionsteams übernahmen die Betreuung des Anglers.