Die FDP will klären, warum das Angebot der Retter abgelehnt wurde. Die Freundin der 14-Jährigen liegt weiterhin im künstlichen Koma.

Hamburg. Nach dem tödlichen Badeunfall am Allermöher See in Bergedorf, bei dem am Montag ein 14-jähriges Mädchen gestorben und eine 15-Jährige lebensgefährlich verletzt wurde, hat der Bezirk Bergedorf erste Konsequenzen angekündigt. Auf die Frage, warum es nicht die an anderen Seen übliche Abtrennung des Nichtschwimmerbereichs gebe, sagte der Bezirksamtsleiter von Bergedorf, Arne Dornquast, dem "Hamburg Journal" im NDR: "Wahrscheinlich ist es eine gute Idee, darüber nachzudenken, wie man das kurzfristig sicherstellen kann. Wir werden zusehen, dass wir so schnell wie möglich Vorkehrungen treffen, dass dieser Übergang markiert wird."

Die beiden Mädchen waren am frühen Montagabend gemeinsam in den See gegangen. Aus bislang unbekannten Gründen verloren beide das Bewusstsein. Während die 15-jährige Nina von einem Badenden leblos aus dem See gerettet wurde, fanden Taucher die Leiche der 14-jährigen Karin erst in der Nacht auf dem Grund des Sees.

Bereits gestern legten Gerichtsmediziner die Obduktionsergebnisse vor. Bei dem Mädchen, das erst vor knapp einem Jahr aus Ghana nach Hamburg gezogen war, fanden sich weder Spuren von Alkohol noch andere Hinweise auf eine mögliche äußere Ursache für das Drama am Badesee. "Sie ist ertrunken", sagt Polizeisprecherin Karina Sadowsky. Die 15 Jahre alte Freundin wird vermutlich für mindestens eine Woche im künstlichen Koma belassen. Erst nach dieser Zeit wird abzusehen sein, so sagen Mediziner, ob das Mädchen Überlebenschancen habe, vielleicht sogar wieder ganz gesund werden könne.

Die Polizei sucht weiter nach möglichen Zeugen: "Wir bitten Personen, die etwas beobachtet haben, sich unter der Telefonnummer 42 86 56 789 zu melden", so Sadowsky.

Der Badebetrieb im See in Allermöhe wird nicht überwacht. Die DLRG hatte nach eigenen Angaben im Frühjahr angeboten, eine Badeaufsicht in Allermöhe zu stellen, doch das Bezirksamt hatte das den Angaben zufolge abgelehnt. In einer Kleinen Anfrage will die FDP-Abgeordnete Martina Kaesbach nun vom Senat wissen, unter welchen Bedingungen das DLRG-Angebot gemacht wurde, ob es abgelehnt wurde, und wenn ja, warum.