Hamburg (dpa/lno). Seit Ende 2023 gibt es in Hamburg ein digitales Prüfungszentrum für angehende Juristen. Kandidaten aus Norddeutschland können ihre Klausuren so ablegen und prüfen lassen. Die ersten sind durch.

In Hamburg haben angehende Juristen aus dem Norden erstmals ihre Klausuren für die Staatsexamen elektronisch abgelegt. In den vergangenen drei Wochen hätten 92 Kandidatinnen und Kandidaten ihre zweite juristische Staatsprüfung und 127 weitere ihre erste juristische Staatsprüfung direkt am Computer geschrieben, wie die Justizbehörde der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg sagte. Eine wenige hätten sich dazu entschieden, die Prüfungen noch mit der Hand zu schreiben. Zuvor habe es Probeexamen gegeben, bei denen sich die Studierenden mit den Räumen und der Software vertraut machen konnten.

„Die Umstellung auf das Staatsexamen 2.0 hat geklappt. Das ist unserem engagierten Team vor Ort zu verdanken. Es hat auch noch während der Klausuren die letzten Fehler und Probleme beseitigt“, sagte ein Behördensprecher dazu. So sei es beispielsweise an einem Tag zu einem vorübergehenden Serverausfall bei einem externen IT-Dienstleister gekommen. „Das Problem konnte behoben werden und die Kandidatinnen und Kandidaten konnten mit Zeitverlängerung weiterschreiben.“

Mit den sogenannten eKlausuren sollen Prüfungsverzerrungen vermieden, die Chancengleichheit erhöht und die Arbeit für die Prüferinnen und Prüfer einfacher gemacht werden. Die Studierenden schreiben an 24-Zoll-Bildschirmen, mit besonders geräuscharmer Flüstertastatur und einer entsprechend leisen Maus. Eine Sichtschutzfolie auf den Bildschirmen soll zudem das Abschreiben verhindern und es gibt schallabsorbierende Sichtschutzwände.