Berlin. Tausende Menschen haben in den vergangenen Jahrzehnten sexuelle Gewalt in kirchlichen Institutionen erlebt. Die evangelische Kirche im Norden und Osten will nun bei der Aufarbeitung vorankommen.

Um bei der Aufarbeitung von Missbrauch und sexualisierter Gewalt in den eigenen Reihen voranzukommen, hat die evangelische Kirche im Norden und Osten Betroffene für Anfang Juni zu Gesprächsforen in Hamburg und Berlin eingeladen. Ziel sei, dass sich Opfer der Übergriffe kennenlernen und vernetzen, wie die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz am Mittwoch mitteilte. Später sollen Gespräche mit Kirchenvertretern folgen.

Die Treffen sind ein Schritt zum Aufbau sogenannter Unabhängiger Regionaler Aufarbeitungskommissionen in ganz Deutschland. Sie sollen die vielen Fälle sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche und ihren Institutionen aufarbeiten. In diesen neuen Gremien sollen Betroffene ebenso vertreten sein wie Personen aus der Wissenschaft, Justiz, öffentlicher Verwaltung und den Landeskirchen und Diakonien.

Die Betroffenenforen sind für den 3. Juni in Hamburg und für den 10. Juni in Berlin geplant. Eingeladen hat der Verbund Nord-Ost, der sich gerade gründet. Er schließt die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, die Evangelisch-lutherische Kirche in Norddeutschland sowie die zugehörigen regionalen Diakonischen Werke ein.