Kiel (dpa/lno). Seit 2022 setzt die Polizei in Schleswig-Holstein Taser ein. Mittlerweile sind landesweit 35 Elektroschocker im Einsatz. Eines scheinen sie nach ersten Auswertungen zu verändern.

Seit rund zwei Jahren setzen Polizistinnen und Polizisten in Schleswig-Holstein Elektroschocker ein. Die Verwendung der Taser scheine geeignet, die Fallzahlen der Gewalt gegen Polizeibeamte zu verringern, sagte ein Sprecher des Landespolizeiamts der Deutschen Presse-Agentur. „Das fachliche Fazit ist positiv.“ Einsatzkräfte berichteten demnach von einer Steigerung des Eigensicherungsgefühls und der Handlungssicherheit. Insbesondere, wenn Kräfte erlebten, wie sich das Verhalten ihres Gegenübers dadurch deeskalierte, seien diese von den Tasern überzeugt worden.

Von Mai 2022 bis Ende September 2023 testeten Beamte des 1. Reviers in Neumünster, des Reviers Ahrensburg (Kreis Stormarn) und eines Spezialeinsatzkommandos Elektroschocker. Dabei setzten sie die Taser insgesamt 35 Mal ein. Allerdings wurden nur in zwei Fällen tatsächlich Schüsse abgegeben und dabei auch keine Menschen getroffen. In der Mehrheit der Fälle reichte die bloße Drohung mit dem Taser aus. Seit Ende des Pilotprojekts werde keine weitere Statistik geführt, sagte der Sprecher. „Wir können aber sagen, dass es seitdem bis heute nicht zu einer Stromabgabe auf Personen gekommen ist.“

Das Land hatte insgesamt 35 Elektroschocker beschafft. Die Gesamtkosten betrugen früheren Angaben des Innenministeriums zufolge 225 000 Euro. Die Polizei nutzt im Norden Elektroschock-Pistolen der Firma Axon (Modell Taser 7). Im Ernstfall können Beamtinnen und Beamte mit dem Gerät einen bereits abschreckenden Lichtbogen erzeugen oder zwei Elektroden an Drähten auf den Angreifer schießen, der durch Stromimpulse außer Gefecht gesetzt wird. Die Stromimpulse dauern laut Polizei fünf Sekunden an. Die Taser ermöglichen Stromimpulse mit bis zu 50 000 Volt. Beim Einsatz gelten ähnliche Vorschriften wie bei Schusswaffen.

Nach Angaben des Innenministeriums soll das 4. Polizeirevier in Kiel im zweiten, spätestens im dritten Quartal 2024 ebenfalls mit Elektroschockern ausgestattet werden.