Themen: Aufatmen bei Galeria Karstadt Kaufhof in Hamburg +++ Marathon der Superlative +++ Westfield Hamburg: Eröffnung verschoben

Scholz ist Teil der Misere

29. April: „Aufatmen bei Galeria Karstadt Kaufhof in Hamburg“

Auch an dieser Misere ist unser jetziger Bundeskanzler und ehemalige Erste Bürgermeister von Hamburg nicht ganz unbeteiligt. Nach einer langen Kette von bereits vorangegangenen Fehlbesetzungen und Fehlentscheidungen bei der Warenhauskette hat Olaf Scholz doch mit seinem sogenannten Benko-Deal einem weiteren Spekulanten den Weg geebnet, obwohl es genug Warnungen gegeben hat. Um die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof in ruhigere Fahrgewässer zu führen, hätte ich mir einen Einstieg von Otto gewünscht. Ich bin der Ansicht, dass sich in diesem Fall der Onlinehandel von Otto und der stationäre Handel der Warenhäuser hervorragend ergänzt hätten und eine Bereicherung für alle Beteiligten und uns Konsumenten gewesen wäre.

Raimo Guhl

Katastrophale Planung

29. April: „Marathon der Superlative. 34.000 Läuferinnen und Läufer in unterschiedlichen Rennen gestartet – so viele wie nie“

Die Streckenplanung und die Absperrmaßnahmen beim Marathon waren eine Katastrophe. Auf die zahlreichen bestehenden Großbaustellen, die ohnehin schon ein Nadelöhr darstellen, wurde bei den Sperrungen und Ableitungen keine Rücksicht genommen. Gnadenlos wurden Autofahrerinnen und Autofahrer in enge Baustellen umgeleitet. Ganz offensichtlich gab es zwischen Streckenplanung und Baustellenkoordination keinerlei Austausch. Stumpf wurden die Sperrgitter „wie immer“ aufgestellt. Bestes Beispiel war das Portugiesenviertel am Hafen. Es war nur über die Einbahnstraße Venusberg anzufahren. Dutzende Kfz waren dann im Viertel gefangen, weil eine Baustelle die Ausfahrt zur Elphi verhinderte. Einziger Ausweg für diese Kfz: gegen die Einbahnstraße den Venusberg hinauf. Auch wurden viele Straßensperrungen und Hütchen auch dann nicht abgebaut, als die Besenwagen längst durch waren. Gute Planung geht anders!

Reinhard Fiedler

Überall lagert Baumaterial

29. April: „Neuer Wirbel um verschobene Eröffnung. Westfield Hamburg: Anfrage der Linken wirft neue Fragen auf. Wann die Behörden von dem Fiasko erfahren haben“

Ich weiß nicht, ob es niemandem auffällt oder ob es nicht öffentlich beim wahren Namen genannt werden soll, aber dass das Westfield jetzt nicht eröffnet werden kann, hat eigentlich einen ganz einfachen Grund: Es ist nicht fertig! Wer dieser Tage um die Baustelle herumgeht, der sieht, dass auf allen Straßen rings um das Gelände Bauzäune stehen, Drehtore, Kontrollposten. Auf dem Gelände selbst sind, so weit von außen sichtbar, keine Wege fertiggestellt oder geraden Weges passierbar. Überall lagert Baumaterial, Baustelleneinrichtung, Arbeitsbühnen, Gasflaschen, liegen Kabel und Schläuche. Drei der vier Ausgänge der U-Bahn-Station unter dem Gelände sind abgesperrt – genau die, die ins Westfield führen würden. Wie sollten denn die Eröffnungsbesucher ins Westfield-Shoppingcenter hineinkommen? Und vor allem aus diesem wieder heraus, insbesondere, wenn es einen Notfall geben sollte?

Ralph Lembcke

Nicht mehr als Wunschdenken

27./28. April: „Hamburger KRITIken: Die weißen Tauben sind müde. Alle Zeichen stehen auf Eskalation. Aber in wessen Sinne liegt die? Grund genug zu widersprechen“

Den Ausführungen Matthias Ikens ist natürlich vollen Umfangs zuzustimmen, wenn er eine Deeskalation fordert und mehr Diplomatie als das einzig wirksame Mittel für einen Waffenstillstand oder sogar einen Frieden fordert. Leider handelt es sich dabei allerdings um ein nicht zu realisierendes Wunschdenken. Der Vergleich mit den diplomatischen Bemühungen im Nahen Osten, die zu einer Deeskalation der militärischen Gewalt geführt haben, kann nicht als Beispiel herangezogen werden. Putin hat immer wieder betont, dass er die Ukraine von den „ Faschisten und Nazis “ befreien werde und er dieses Ziel mit militärischen Mitteln erreichen werde. Putin kennt nur die Sprache der militärischen Gewalt. Diese richtige Erkenntnis ist für den Westen die Triebfeder, die Ukraine mit allen militärischen Mitteln in ihrem Verteidigungskampf zu unterstützen, um die Einverleibung der Ukraine in den Machtbereich Putins zu verhindern. Nur Niederlagen könnten Putin veranlassen, seine Eroberungspläne fallen zu lassen, um auf diplomatischem Wege wenigstens einen Waffenstillstand zu erreichen.

Dr. Claus Rabe

Aus der Seele gesprochen

Anlässlich des Artikels „Die weißen Tauben sind müde“ muss ich es Ihnen einfach einmal schreiben: Ihre Kommentare/KRITIken sprechen mir fast immer aus der Seele. Vielen Dank für Ihre umsichtig-intelligente wie auch klare Art, komplizierte und komplexe Themen auf den Punkt zu bringen – und gleichzeitig Impulse zu geben.

Ulrich Zabel

Danke! Danke! Danke!

Danke! Danke! Danke! Ich bin mir sicher, die Mehrheit in Deutschland teilt Ihre Gedanken und Worte.

Jens Wegener

Gefährlicher Müll

27./28. April: Leitartikel: „Energieverschwendung. Beim Streit um Habeck und Atom zeigen sich große Erinnerungslücken“

Ich kann nicht verstehen, wie man sich für eine Technik aussprechen kann, die schon vor 50 Jahren ein Irrweg war. Ein Atomkraftwerk ist nur deshalb einigermaßen wirtschaftlich zu betreiben, weil die Betreiber sich nicht um eine endgültige Lösung der Entsorgung des Atommülls kümmern müssen/können. Wir produzieren einen so gefährlichen Müll, der für Hunderte zukünftige Generationen so lebensgefährlich ist wie kaum etwas anderes. Außerdem wird bei einem AKW auf eine Betriebshaftpflichtversicherung verzichtet, weil sich auch keine Versicherung finden würde, die ein Unfallrisiko abdecken würde. Einen eventuellen Unfall o. Ä. darf dann wieder der Steuerzahler bezahlen. Wäre vor 50 Jahren in die Erforschung von Speicherkapazität, grüne Energie (vor allem Sonne & Wind) und eine Diversifizierung der Stromerzeugung Blockheizkraftwerke für Hochhaussiedlungen investiert worden, dann würden wir jetzt gänzlich sorglos dastehen. Nebenbei gesagt: Wenn die Bundesregierung im Jahr 2012 unsere Solarzellenproduktion weiter gefördert hätte, wären wir heute auch in anderer Position. Vielleicht sollte man einmal ausrechnen, wie teuer entsprechende AKW (inkl. Entsorgung!) wären, und im Vergleich dazu, wie teuer es käme, wenn wenigstens alle öffentlichen Gebäude mit Solarzellen bestückt werden würden. Interessant ist doch z. B. auch, warum Deutschland das Land mit der schlechtesten Abdeckung von intelligenten Stromzählern ist? Oder warum wohl die großen Stromkonzerne gar kein Interesse haben, die AKW wieder aufzubauen? Und selbst wenn jetzt alle Probleme der Entsorgung etc. geklärt wären – es würde mindestens 15 Jahre dauern, bis eines davon wieder Strom produzieren könnte. Bis dahin werden wir ganz andere Techniken verfügbar haben – hoffentlich sicherere …

Kai Friedrichsen

Weniger Platz als ein Hund

27./28. April: „Schleswig-Holsteins CDU fordert Wehrpflicht. ,Kieler Erklärung‘ reagiert auf Putins Angriff auf Ukraine. Ostseeraum ist ,sicherheitspolitischer Hotspot‘“

Wehrdienst bis 1989, das hieß 15 Monate in stinkigen Kasernen leben. Sechs bis neun Männer in einem Zimmer, 35 Quadratmeter groß. Weniger Platz als ein Hund, weniger Privatsphäre als im Gefängnis. Gebrauchte Kleidung, ausgelatschte Stiefel, schlechte Ausrüstung, kein Schutz gegen Nässe, Kälte oder Sonnenstrahlung. Herr Pistorius, tun Sie das jungen Menschen nie wieder an.

Hellmuth Haubrich, Alsterdorf

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