Hamburg. Der 25-Jährige war in der Nähe des Dammtorbahnhofs zusammengebrochen und zunächst reanimiert worden. Alle News zum Hamburg-Marathon.

Der Haspa Marathon Hamburg 2024 wird von einem Todesfall überschattet. Ein junger Mann ist kurz vor dem Ziel zusammengebrochen und später im Krankenhaus gestorben. Im Abendblatt-Blog können Sie alles Wichtige zu dem Großevent noch einmal nachlesen.

Hamburg-Marathon 2024 Junger Läufer bricht kurz vor dem Ziel zusammen und stirbt

Der Hamburg-Marathon beklagt einen Toten: Ein junger Läufer, der am Sonntag kurz vor dem Ziel zusammengebrochen war, ist nach Abendblatt-Informationen im Krankenhaus verstorben.

Der 25-Jährige war kurz vor 14 Uhr unmittelbar vor dem Cinemaxx-Kino am Dammtorbahnhofs bei Kilometer 40,5 kollabiert. Eine Zuschauerin soll noch vor den Sanitätern, die drei Minuten nach dem Notruf um 13.58 Uhr mit einem Defibrillator einrafen, versucht haben, dem Läufer zu helfen. Danach ist er zunächst wiederbelebt worden, wie Rainer Barthel, der Sprecher des DRK-Landesverbands Hamburg, dem Abendblatt sagte. Später sei der Mann unter Reanimationsbedingungen mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht worden. Ob er Vorerkrankungen hatte, ist nicht bekannt.

Hohe Temperaturen setzten am Sonntag den Teilnehmenden beim Hamburg-Marathon zu.
Hohe Temperaturen setzten am Sonntag den Teilnehmenden beim Hamburg-Marathon zu. © WITTERS | Frank Peters

Es ist nicht der erste Tote in der fast 40-jährigen Geschichte des Laufs. 2002 brach der 19 Jahre alte Malte O. 200 Meter vor dem Ziel zusammen und starb kurz darauf. Bei der zweiten Auflage im Jahr 1987 starb der 37-jährige Hans Hägele – ihm zu Ehren und zur Unterstützung seiner Hinterbliebenen veranstaltete seine LG Niendorf bis 2013 jährlich einen Spendenlauf durchs Niendorfer Gehege. 2018 mussten zwei Läufer beim Hamburg-Marathon reanimiert werden.

Die Marathon-GmbH zahlt wie andere Laufveranstalter in einen Härtefonds des Deutschen Leichtathletik-Verbands ein, aus dem bei Todesfällen die Hinterbliebenen mit einem kleinen vierstelligen Betrag finanziell unterstützt werden. Die Haspa hat im aktuelle Fall ein Spendenkonto eingerichtet und 5000 Euro darauf eingezahlt.

Hamburg-Marathon: Deutlich mehr Hilfeleistungen als im Vorjahr

Insgesamt leisteten die ehrenamtlichen Rettungskräfte vom Deutschen Roten Kreuz, von der Johanniter-Unfall-Hilfe sowie vom Malteser Hilfsdienst beim Marathon fast 500-mal Erste Hilfe, deutlich häufiger als im Vorjahr. Damals waren rund 300 Hilfeleistungen registriert worden.

Der Hamburg-Marathon führte die Läuferinnen und Läufer quer durch die Stadt und auch an den Landungsbrücken vorbei.
Der Hamburg-Marathon führte die Läuferinnen und Läufer quer durch die Stadt und auch an den Landungsbrücken vorbei. © Axel Heimken/dpa | Unbekannt

„Mehr Läufer als sonst hatten heute Probleme mit dem Kreislauf und litten unter Flüssigkeitsmangel sowie starker Erschöpfung, vermutlich war das plötzlich warme Wetter in Hamburg auch ein Grund dafür“, so DRK-Einsatzleiter Fabian Borchardt. Rund 70-mal mussten Marathon-Teilnehmende auch deshalb mit dem Rettungswagen befördert werden. Die hohe Zahl der Betroffenen könnte laut DRK auch mit der insgesamt höheren Teilnehmerzahl zu tun haben.

Marathon-Sprecher Reinald Achilles hatte im Abendblatt-Gespräch zuvor lediglich von einigen gesundheitlichen Zwischenfällen, vor allem Kreislaufproblemen gesprochen.

Hamburg-Marathon: Sieger im Ziel, was passiert mit Schlussläufern?

Während die Profis ihre Schuhe wieder abstreifen konnten, liefen die Hobbysportler weiter. Aber auch für die gibt es ein Ende – wenn auch nicht immer hinter der Ziellinie.

Offizieller Zielschluss war sechs Stunden nachdem die letzte Person gestartet war, am Sonntag war das gegen 9.50 Uhr, wie Pressesprecher Reinald Achilles dem Abendblatt sagte. Gegen 16 Uhr wurde der Marathon dann offiziell beendet.

Aber was passierte mit all denen, die zu diesem Zeitpunkt noch unterwegs waren? „Es wird immer noch etwas großzügig ausgedehnt aber irgendwann werden dann tatsächlich auch die Letzten eingesammelt. Die können dann in einen Bus einsteigen. Wenn sie das nicht wollen, müssen sie die Strecke so verlassen, weil die Straße irgendwann wieder freigegeben werden muss“, so Achilles.

Schnellste Frau bei Hamburg-Marathon ist Irene Cheptai

Bei 2:18:24 Stunden erreichte die Kenianerin Irene Cheptai das Ziel und ist damit die schnellste Frau im Hamburg-Marathon 2024.

Die beste Deutsche ist Rabea Schöneborn mit einer Zeit von 2:35:07.

Marathon-Sieger 2024: Bernard Koech gewinnt

Bernard Koech hat den Hamburg Marathon 2024 als schnellester Mann gewonnen. Schon im Vorjahr schaffte es der Kenianer auf den ersten Platz.
Bernard Koech hat den Hamburg Marathon 2024 als schnellester Mann gewonnen. Schon im Vorjahr schaffte es der Kenianer auf den ersten Platz. © Unbekannt | Unbekannt

Bernard Koech gewann den Hamburg-Marathon 2024 bei 2:04:23 Stunden. Der Kenianer hatte bereits 2023 den Sieg gefeiert – jetzt konnte er sich erneut freuen. Im Gespräch mit dem Abendblatt erzählte Koech, dass ihm der Wind zu schaffen gemacht habe. Nach anfänglichem Rückenwind wartete auf die Spitzensportler ab Kilometer 30 „störender Gegenwind“.

Der beste Deutsche, Sebastian Hendel, empfand den Wind hingegen als „sehr schön, weil es schön erfrischend war“, wie er dem Abendblatt sagte. Er erreichte wenig später mit seiner persönlichen Bestleistung bei 2:08:50 Stunden das Ziel.

Benjamin Franke ist der beste Hamburger beim Haspa-Marathon 2024.
Benjamin Franke ist der beste Hamburger beim Haspa-Marathon 2024. © Witters | Unbekannt

Hamburger Meister wurde Benjamin Franke vom Laufteam Haspa Marathon mit der persönlichen Bestzeit von 2:25:16 Stunden. „Ich bin mega happy“, sagte Franke, nachdem er seine Freude auf den Knien sitzend herausgeschrien hatte.

Im Kostüm zum Hamburg-Marathon

Batman auf der Strecke zwischen Hohenzollernring und Eggersallee.
Batman auf der Strecke zwischen Hohenzollernring und Eggersallee. © HA | Unbekannt

Während die Spitzengruppe schon in Richtung Ziel unterwegs war, herrschte bei den Hobbyläuferinnen und -läufern beste Stimmung. Insbesondere an den Landungsbrücken war die Begeisterung bei den Teilnehmenden und dem Publikum vor Ort groß.

Viele Sportbegeisterte waren verkleidet unterwegs. Ob als Kapitän mit Anker, laufender Jongleur oder rennende Banane – viele Teilnehmende waren bei ihrer Kleiderwahl kreativ.

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Der "König" kommt: Royaler Besuch beim Hamburg-Marathon. © Unbekannt | Unbekannt

Nach dem Besuch von Fürst Albert und Ehefrau Charlène wurde es auch wieder königlich in Hamburg. Diesmal allerdings mit Laufschuhen an den Füßen.

Einer der Läufer hatte sich vorab mit Krone, „Schwert“ und Schaumstoff-Reichsapfel ausgestattet.

Business-Outfit mit Krawatte und Anzug mal anders: Eine Lauf-Gruppe im Partnerlook beim Hambug-Marathon.
Business-Outfit mit Krawatte und Anzug mal anders: Eine Lauf-Gruppe im Partnerlook beim Hambug-Marathon. © Unbekannt | Unbekannt

Katharina Steinruck scheidet bei Hamburg-Marathon aus

Katharina Steinruck (34/Eintracht Frankfurt), die schnellste deutsche Läuferin im Feld, gab nach 20 Kilometern auf. Zuvor war sie an der Verpflegungsstelle gegen einen Tisch gelaufen. Abendblatt-Informationen zufolge konnte sie den Tisch nicht sehen, weil zwei Tempomacher vor ihr liefen.

Katharina Steinruck musste nach 20 Kilometern beim Hamburg-Marathon aufgeben.
Katharina Steinruck musste nach 20 Kilometern beim Hamburg-Marathon aufgeben. © IMAGO/Beautiful Sports/ R.Schmitt | Unbekannt

Nach einem unbedachten Ausfallschritt griff sie sich an den hinteren linken Oberschenkel und beendete das Rennen unter Tränen. Offenbar hatte sie einen Krampf erlitten, möglicherweise einen Muskelfaserriss.

Für Kristina Hendel (27/SCC Berlin) war bereits nach 15 Kilometern Schluss. Am Donnerstag hatte sie die Diagnose Post Covid erhalten und damit eine Erklärung, warum ihr das Laufen in den Wochen zuvor schwerer als sonst gefallen war. Sie wollte dennoch in Hamburg starten, nach gut einer Stunde musste sie aber einsehen, dass dies nicht die beste Idee war.

Sonne über Hamburg – wie das Wetter zum Problem werden könnte

Nach Regen und Kälte in den letzten Tagen schien zum Lauf die Sonne über Hamburg. Was nach dem perfekten Wetter aussah, bescherte einigen zu späterer Stunde Kreislaufprobleme.

Der Hamburg-Marathon findet 2024 zum 38. Mal statt und erlebt eine echte Premiere. Mit 15.000 Teilnehmern ist das Großevent zum ersten Mal ausverkauft.
Der Hamburg-Marathon findet 2024 zum 38. Mal statt und erlebt eine echte Premiere. Mit 15.000 Teilnehmern ist das Großevent zum ersten Mal ausverkauft. © IMAGO / Tischler | Unbekannt

Hendrik Pfeiffer, deutscher Marathonmeister von 2022, merkte in der Liveübertragung des NDR bereits kurz nach Start an, dass es bei der Wettervorhersage von 22 Grad zu Schwierigkeiten beim Kampf um die Bestzeit kommen könnte.

18 Grad seien „noch tolerierbar“ für Topleistungen. In der letzten halben Stunde könnte der Faktor Temperatur bei den Spitzenläufern aber noch eine Rolle spielen.

Pressesprecher Reinald Achilles sagte zum Abendblatt: „Wir hoffen, dass es nicht zu warm wird. Ansonsten läuft alles so, wie es sein soll.“ Solange es „einigermaßen kühl ist“, sei nicht mit großen gesundheitlichen Zwischenfällen zu rechnen. Dennoch sei man „auf alles vorbereitet“.

Hamburg-Marathon 2024 gestartet

Bei angenehmen 14 Grad hatten sie sich aufgestellt – die Hobbysportler und Profis. „Das war fast schon ein Frühstart“, kommentierte NDR-Sprecher Wilfried Hark. Denn die Spitzensportler waren bereits um 9.29 Uhr losgelaufen. Um 9.30 Uhr starteten dann auch die Jedermänner und -frauen.

Der Lauf am Sonntag war eine echte Premiere in der Geschichte des Hamburg-Marathons: Zum ersten Mal seit 38 Jahren war die Veranstaltung mit 15.000 Teilnehmern ausverkauft.

Hamburg-Marathon: Wichtiger Hinweis für Teilnehmer

Zur Startaufstellung einfinden konnten sich die Teilnehmer bereits ab 8 Uhr in der Karolinenstraße/Ecke Lagerstraße.

Hier, in der Nähe des Heinrich-Hertz-Turms, endete der Lauf auch wieder. Damit es nach den 42,195 Kilometern quer durch Hamburg im Ziel nicht zum großen Gedrängel kommen konnte, wies die Haspa auf Facebook vorab auf Folgendes hin: „Verlasst bitte zügig den Bereich hinter dem Ziel. Auf diese Weise gebt ihr anderen Läuferinnen und Läufern Platz, die ebenfalls das Ziel erreichen.“

Außerdem komme man so schneller an die verdiente Medaille.

Marathon: Streckensperrungen in Hamburg

Die Polizei warnte bereits vorab vor Verkehrsbehinderungen. Aufgrund des Haspa-Marathons wurde schon am Sonnabend mancherorts gesperrt.

Außerdem fanden am Wochenende zahlreiche Demonstrationen und Aufzüge in den Bereichen St. Georg, Altstadt, Neustadt und St. Pauli statt.

„Besucherinnen und Besuchern der betroffenen Bereiche wird dringend empfohlen, mit öffentlichen, schienengebundenen Verkehrsmitteln anzureisen. Allen übrigen Verkehrsteilnehmenden wird empfohlen, die betroffenen Bereiche weiträumig zu umfahren.“

Kindermarathon am Sonnabend: Anmeldungen ausverkauft

Bevor sich Spitzensportler und Hobbyläufer wieder auf den Weg machten, fand am Sonnabend „Das Zehntel“, der Kinder´marathon, statt.

Vor dem Start sammeln sich die Kinder in der Messehalle – hier werden später auch die Medaillen verteilt.
Vor dem Start sammeln sich die Kinder in der Messehalle – hier werden später auch die Medaillen verteilt. © Hamburger Abendblatt | Unbekannt

Seit 8.30 Uhr liefen zahlreiche Grundschüler durch Hamburg. In diesem Jahr waren es drei Läufe für die Kinder bis zur vierten Klasse.

Um 14.30 Uhr wurden sie von Teilnehmenden aus weiterführenden Schulen (Klassen fünf bis 13) abgelöst. Die Siegerehrung war für 15.45 Uhr geplant.

Laut Veranstalter wurden alle zur Verfügung stehenden Startplätze restlos ausverkauft.

„Das Zehntel“: Eltern bei Aufstellung für Kinderlauf nicht erlaubt

Beginn für das „Zehntel“ war um 8.30 Uhr. Der Veranstalter empfahl, bereits früher da zu sein. Jeweils 30 Minuten vor Start können sich die Kinder aufstellen.

Eltern, Betreuer und Lehrkräfte sind bei der Startaufstellung allerdings nicht erlaubt. Gestartet wird auf der Karolinenstraße auf Höhe der Flora-Neumann-Straße. „Alle Läufe werden von Begleitläuferinnen und -läufern unterstützt.“