Flensburg/Kiel (dpa/lno). Das Verkehrsministerium muss wegen knapper Mittel auch über Kürzungen bei den Regionalbahnen nachdenken. Die privaten Busunternehmen zeigen sich verunsichert.

Die Diskussion um Kürzungen im Regionalverkehr auf der Schiene verunsichert auch die privaten Busunternehmen in Schleswig-Holstein. Der Geschäftsführer der Aktiv Bus Flensburg, Paul Hemkentokrax, verwies am Donnerstag auf die weitreichenden Folgen für den gesamten öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV): „Besonders schlimm ist, dass automatisch auch das Busangebot im Land gekürzt wird.“ Zu Zeiten, an denen kein Zug mehr ankomme, würden gerade die kleineren Bahnhöfe durch die fehlenden Fahrgäste auch nicht mehr von Bussen angefahren.

Auch unter touristischen Gesichtspunkten seien Kürzungen im Schienenverkehr eine Katastrophe. „Denn gerade diese Zielgruppe nutzt den ÖPNV am Wochenende und zu Randzeiten - und grundsätzlich nur, wenn das Gesamtangebot stimmt“, betonte der Geschäftsführer des Regionalbusunternehmens Autokraft, Daniel Marx.

Derzeit seien zu wenig Regionalisierungsmittel für die Schiene ein Dauerthema, erklärte das Verkehrsministerium in Kiel. Daher müsse überprüft werden, was dem Land an Geld zur Verfügung stehe - über Kürzungen hingegen sei bisher nicht entschieden worden.

Laut Wirtschaftsministerium gibt es dazu Gespräche mit den Verkehrsunternehmen. Zudem stehe in den Verkehrsverträgen fest, wie viel gekürzt werden dürfte. So könnten etwa maximal fünf Prozent der Regionalzüge zum Fahrplanwechsel im Dezember abbestellt werden. „Doch nur weil die Möglichkeit besteht, heißt es nicht, dass wir das auch tun“, sagte eine Sprecherin des Ministeriums.