Hamburg (dpa/lno). Nach jahrelanger Bauzeit sollte das XXL-Einkaufszentrum im Überseequartier am 25. April eröffnet werden. Ein Wasserschaden sorgt nun für eine längere Verzögerung.

Die für den 25. April geplante Eröffnung des Einkaufszentrums im Hamburger Überseequartier wird wegen eines Wasserschadens um voraussichtlich vier Monate verschoben. Das Zentrum soll nun Ende August für Besucher öffnen, teilte der Betreiber Unibail-Rodamco-Westfield (URW) am Donnerstag mit. Auf der Baustelle sei in einem Teil des Untergeschosses Grundwasser in eine wichtige technische Anlage gelaufen. „Eine Analyse des Schadens in Zusammenarbeit mit unseren Planern und Ingenieuren hat umgehend begonnen.“

URW baut auf dem Gelände ein XXL-Quartier, das neben 170 Shopping- und Gastronomieflächen auch Büros, Wohnungen, drei Hotels sowie ein Kreuzfahrtterminal umfasst. Zur Eröffnung am 25. April war auch die britische Popsängerin Rita Ora erwartet worden. Die 33-Jährige sollte abends ein Konzert am Wasser spielen. Dieses Eröffnungskonzert könne nun ebenfalls nicht stattfinden, sagte eine Sprecherin. In jedem Fall werde es auch bei dem neu angesetzten Opening im Sommer ein Rahmenprogramm geben. Wie das aussehen werde, lasse sich noch nicht sagen.

URW hatte ursprünglich einen ganzen Eröffnungstag geplant. Nach einem offiziellen Teil mit Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sollte es unter anderem Führungen durch das neue Zentrum geben. Die Entscheidung, die Eröffnung um vier Monate zu verschieben, begründete URW auch mit den Sommerferien, die in Hamburg vom 18. Juli bis 28. August dauern.

Das Überseequartier ist Teil der Hafencity, die als Europas größtes innerstädtisches Stadtentwicklungsvorhaben gilt. Das Projekt direkt an der Elbe wurde Anfang der 1990er-Jahre vom damaligen Bürgermeister Henning Voscherau (SPD) angeschoben. Das Überseequartier hat wiederum zwei Teile: Der nördliche Teil ist bereits seit 2019 fertig, die Arbeiten für das Zentrum von URW im südlichen Teil laufen noch. Den Spatenstich 2017 hatte der heutige Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), damals noch Hamburger Bürgermeister, übernommen. Fertig werden sollte das Quartier ursprünglich bis 2021, während der Corona-Pandemie kam es zu Verzögerungen.

Im Oktober 2023 war auf der Baustelle im südlichen Überseequartier ein schwerer Unfall geschehen. Ein Baugerüst stürzte vom achten Stock in einen Fahrstuhlschacht, fünf Arbeiter kamen dabei ums Leben. Auch auf anderen Baustellen der Hafencity hat es bereits mehrfach schwere Unfälle gegeben.