Kiel (dpa/lno). Rückstände etwa von Medikamenten und Bioziden gelangen immer wieder in die Gewässer Schleswig-Holsteins. Um dem entgegenzuwirken, sollen kommunale Kläranlagen nachgerüstet werden.

Um die Belastung der Gewässer durch Abwassereinleitungen zu verringern, will die schleswig-holsteinische Landesregierung kommunale Kläranlagen mit sechs Millionen Euro fördern. Die Fördermittel dafür stammen aus dem EU-Strategieplan zur gemeinsamen Agrarpolitik, wie das Umweltministerium in Kiel am Mittwoch mitteilte. Die Gelder sollen genutzt werden, um die Betreiber bei der Planung des zukünftigen Ausbaus von kommunalen Kläranlagen bei der gezielten Beseitigung von Spurenstoffen zu unterstützen.

„Gesunde Gewässer sind die Grundlage für ein gutes Leben“, sagte Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne). Mit der angepassten Förderrichtlinie arbeite die Landesregierung der Gewässerbelastung durch Spurenstoffe und Nährstoffeinträge entgegen. Untersuchungen des Landes hätten gezeigt, dass mit den Abwassereinleitungen neben Nährstoffen auch immer häufiger Rückstände etwa von Medikamente oder Bioziden in die Gewässer gelange. Diese Stoffe sollen zukünftig gezielt aus dem Abwasser entfernt werden können.

„Wir können in Schleswig-Holstein Betreiber von vor allem kleinen Kläranlagen dabei unterstützen, ihre Anlagen im Bereich der Nährstoffeliminierung zu ertüchtigen“, so Goldschmidt. Zudem würden Verbesserungen im Bereich der Klärtechnik auch zum Meeresschutz beitragen. „Mit der Fortschreibung der Förderrichtlinie setzen wir eine erste Maßnahme des Aktionsplans Ostseeschutz 2030 in die Tat um“, betonte der Minister.

Zukünftig seien Förderungen von kommunalen Kläranlagen zur Nährstoffeliminierung bis zu einer Ausbaugröße von 5000 Einwohnern möglich. Die neue Förderperiode läuft laut Umweltministerium bis 2027. Die Fördermaßnahmen selbst seien bis Ende 2029 umzusetzen.