Hamburg (dpa/lno). Mit knapp 40 Krankenhäusern ist Hamburg ein medizinisches Zentrum für die gesamte Metropolregion. Bei den Investitionskosten für die Kliniken will die Hansestadt deshalb nicht allein dastehen.

Hamburgs Nachbarländer Schleswig-Holstein und Niedersachsen sollen sich an den Klinik-Investitionen in der Hansestadt beteiligen. Nur 65 Prozent der stationär in den Krankenhäusern der Stadt behandelten Patientinnen und Patienten kämen auch tatsächlich aus Hamburg, sagte Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD) dem „Hamburger Abendblatt (Mittwoch). „Das heißt im Umkehrschluss, 35 Prozent eben nicht. Hiervon kommen 20 Prozent aus Schleswig-Holstein, zehn Prozent aus Niedersachsen, der Rest aus anderen Bundesländern und dem Ausland.“

Die Krankenhäuser erwirtschafteten zwar Gelder mit diesen Patienten, „aber sämtliche Investitionen in die Kliniken bringen wir in Hamburg alleine auf“, sagte die Senatorin. „Wir halten hoch spezialisierte Medizin vor, die woanders gar nicht erst aufgebaut werden muss.“

Um die Investitionen in die Kliniken besser zu koordinieren, habe sie die Gesundheitsminister aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen eingeladen, über eine gemeinsame Bedarfsplanung und gerechte Verteilung der Kosten zu sprechen. „Wir müssen die Portfolios besser aufeinander abstimmen, und unsere Nachbarbundesländer sollen sich zukünftig wieder an unseren Krankenhausinvestitionskosten beteiligen“, sagte Schlotzhauer.

Hoch spezialisierte medizinische Angebote wie in Hamburg erforderten ausgereifte Apparate und einen hohen Grad an Digitalisierung. „Das ist ein Schatz, an dem andere partizipieren. Am Ende geht es doch darum, für die Patientinnen und Patienten in der Metropolregion Hamburg die bestmögliche Versorgung anzubieten.“ Dies sei eine Gemeinschaftsaufgabe, auch in Finanzierungsfragen.