Hamburg (dpa/lno). Sterneküchen finden sich oft im Süden Deutschlands und in Metropolen. Dazu gehört auch Hamburg. Wer hier ein Sterne-Restaurant sucht, wird schnell fündig. Nun sind sogar noch drei dazu gekommen.

In Hamburg gibt es drei neue Sterne-Küchen. Die Restaurants „Atlantic Restaurant“ an der Außenalster, „Petit Amour“ in Hamburg-Ottensen und „The Lisbeth“ in der Hamburger Altstadt können sich mit je einem Michelin-Stern schmücken, wie aus der am Dienstag in Hamburg vorgestellten neuen Ausgabe des Restaurantführers „Guide Michelin“ hervorgeht. Das „Petit Amour“ ist damit nach seiner Schließung unter neuer Leitung zurück im Sterne-Kosmos.

Für „The Lisbeth“-Küchenchef André Stolle, der zuvor schon fünf Restaurants zu Sternen geführt hat, ist dieses nun das sechste, für das er einen Stern bekommt. Ein Geheimrezept habe er nicht, sagte er nach der Verleihung. „Ich koch' einfach. So wie ich es mal gelernt habe. Und ich habe die richtigen Leute um mich herum.“ 2004 hatte der Chefkoch den ersten Stern bekommen. Der sechste Stern nach exakt 20 Jahren fühle sich irgendwie irre an. „Als ob sich so ein Kreis schließt.“

Ansonsten ist im Gastro-Himmel alles geblieben wie schon im Vorjahr: Küchenchef Kevin Fehling und sein Team haben die drei Sterne für das Restaurant „The Table“ erneut verteidigt. Das Haus in der Hafencity bleibt damit auch die einzige Drei-Sterne-Küche in der Stadt.

Zwei Sterne haben sich erneut das „100/200 Kitchen“ an den Elbbrücken, das „Bianc“ in der Hafencity und das „Haerlin“ im Hotel „Vier Jahreszeiten“ an der Binnenalster verdient. Auch das „Lakeside“ im „Fontenay“-Hotel an der Außenalster konnte seinen erst 2023 ergatterten zweiten Stern verteidigen.

Jeweils einen Stern behielten das „Jellyfish“ in Eimsbüttel, das „Landhaus Scherrer“ an der Elbchaussee, das „Piment“ in Hoheluft-Ost, das „Zeik“ in Winterhude und das „Haebel“ in Altona-Altstadt.

Einige der Hamburger Sterne-Küchen sowie ein weiteres Restaurant können sich zudem mit einem „Grünen Stern“ für umweltbewusstes Einkaufen und Kochen schmücken. So achten das „100/200 Kitchen“, das „Haebel“, das „Landhaus Scherrer“, das „Zeik“ sowie das „Wolfs Junge“ in Hamburg-Uhlenhorst besonders auf ressourcenschonende Gastronomie. Dabei greifen sie beispielsweise vor allem auf saisonale und regionale Produkte zurück und nutzen Fleisch und Fisch aus artgerechter Tierhaltung.

Die höchste Auszeichnung des „Guide Michelin“ - also drei Sterne - haben in diesem Jahr bundesweit lediglich 10 Restaurants ergattern können. 50 Gastronomien haben es auf zwei Sterne gebracht und 280 Spitzenküchen haben sich einen Stern erkocht. Für ihre nachhaltige Küche erhielten zudem 77 Restaurants einen „Grünen Stern“.

Der kleine rote Reiseführer „Guide Michelin“ erschien erstmals 1910, später wurden die ersten Sterne für gehobene Gastronomie vergeben. An deutsche Küchen wurden 1966 die ersten Michelin-Sterne verteilt.

Neben dem „Guide Michelin“ erscheint auch der Restaurantführer „Gault&Millau“ regelmäßig als wichtiger internationaler Gourmet-Ratgeber. Er vergibt Kochmützen für ausgezeichnete Kochkunst.