Berlin/Hamburg (dpa/lno). Der Heinz Maier-Leibnitz-Preis gilt als wichtigste Auszeichnung zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Juniorprofessor Ze'ev Strauss von der Universität Hamburg ist einer der Geehrten.

Der Juniorprofessur für Jüdische Religion an der Universität Hamburg, Ze'ev Strauss, erhält zusammen mit neun weiteren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus ganz Deutschland den diesjährigen Heinz Maier-Leibnitz-Preis. Die für jeden Forscher mit 200.000 Euro dotierte Auszeichnung werde am 4. Juni in Berlin übergeben, teilte die Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) am Freitag mit. Der Preis gilt als wichtigste Auszeichnung zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland. Insgesamt waren den Angaben zufolge 168 Forscherinnen und Forscher aus allen Fachgebieten für den Preis vorgeschlagen worden. Der seit 1977 vergebene Preis ist seit 1980 nach dem Atomphysiker und früheren DFG-Präsidenten Heinz Maier-Leibnitz benannt.

Strauss forscht nach Angaben der Universität Hamburg schwerpunktmäßig zu neuzeitlichen Repräsentationsformen der rabbinischen Traditionsliteratur, zu jüdischem Hellenismus sowie zur jüdischen Aufklärung (Haskala) und Wissenschaft des Judentums. Nach Überzeugung der DFG zeigt der Judaist Strauss mit seinen Arbeiten neue Einsichten in Unbekanntes, Übersehenes und vor allem in die Beziehungen von Texten, zwischen denen bislang kein Zusammenhang erkannt wurde. Strauss‘ Forschung trage dazu bei, die Diskussion um die Gleichstellung jüdischer Bürgerinnen und Bürger und die Entwicklung des modernen Antisemitismus historisch neu einzubetten.

Nach Hochschulangaben studierte Strauss in Heidelberg Philosophie und Jüdische Studien, promovierte dort 2017 und war nach einer Gastprofessur in Heidelberg von 2020 bis 2022 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Maimonides Centre for Advanced Studies der Universität Hamburg. Seit dem 1. April 2022 sei er Juniorprofessor in Hamburg. Uni-Präsident Prof. Hauke Heekeren betonte, Strauss' Erfolg als Juniorprofessor für Jüdische Religion „wirft ein Schlaglicht auf ein wichtiges Fachgebiet und zeigt, dass an der Universität Hamburg über alle Fächer hinweg exzellente Forschung betrieben wird“.