Der Unternehmer machte mit seiner Entscheidung für die Motorradbranche sein Hobby zum Beruf. Louis starb im Alter von 93 Jahren.

Hamburg. Der Gründer des größten europäischen Motorradzubehörhändlers, Detlev Louis, ist tot. Der 93-Jährige, der bis zuletzt die Geschäfte der Detlev Louis Motorradvertriebs GmbH führte und sich noch täglich informieren ließ, starb am Sonnabend in seinem Haus in Harvestehude an Altersschwäche.

Louis hatte 1938 mit einem Motorradhandel an der Rosenstraße begonnen. Dabei hatte er sich vor allem auf englische Marken spezialisiert. Nach dem Krieg baute er sein Geschäft aus. Nachdem er bis 1960 fast alle wichtigen Marken im Programm hatte, konnte der Hamburger an der Rentzelstraße das größte Motorradgeschäft in Deutschland eröffnen. 1964 kam der erste Motorradzubehör-Versandkatalog von Louis heraus. Wieder einige Jahre später, 1969, brachte er die japanische Marke Kawasaki nach Deutschland.

Nachdem 1980 in Hannover die erste Filiale außerhalb Hamburgs eröffnet wurde, stieg die Zahl der Geschäfte bis heute auf 69. Standorte gibt es sowohl in Deutschland als auch in Österreich. 1991 baute das Unternehmen in Hamburg-Allermöhe ein Logistikzentrum zur Versorgung von Versand- und Filialkunden auf. 1996 gab Louis den Motorradhandel auf und konzentrierte sich auf das Geschäft mit Helmen, Schutz-kleidung sowie Ausrüstungsteilen.

Der Diplom-Ingenieur für Flugzeug- und Motorenbau, der am damaligen Hamburger Technikum studiert hatte, machte mit seiner Entscheidung für die Motorradbranche sein Hobby zum Beruf. Er fuhr Rennen, einmal sogar gegen den US-Schauspieler Steve McQueen, restaurierte englische Motorräder und saß bis ins hohe Alter im Sattel. Zuletzt erzielte das stets von Hamburg aus geführte Unternehmen mit 1600 Mitarbeitern einen Umsatz von mehr als 200 Millionen Euro. Die Detlev Louis Motorradvertriebs GmbH wird von Louis' Frau Ute und den Geschäftsführern Nico Frey und Joachim Grube-Nagel weitergeführt.