Kiel. In der Auseinandersetzung um die Ladenöffnungszeiten in den schleswig-holsteinischen Seebädern hat sich Wirtschaftsminister Bernhard Meyer (SPD) klar gegen die Pläne der Kieler Regierungsparteien gestellt. Die geltenden Regeln für das Sonntags-Shopping in den Ferienorten seien "gut", sagte Meyer dem Abendblatt. SPD, Grüne und SSW hatten dagegen im Koalitionsvertrag vereinbart, die Öffnungszeiten zu beschränken.

Beifall bekam Meyer aus der Wirtschaft. "Eine Beschränkung der Bäderregelung würde die Existenz von Geschäften bedrohen", sagte der Tourismusexperte der schleswig-holsteinischen Industrie- und Handelskammern, Dirk Nicolaisen. Die Läden in den Urlaubsorten würden allein an den Sonntagen etwa zehn Prozent ihres Gesamtumsatzes machen. Bisher dürfen die Geschäfte in 96 Ferienorten in mehr als zehn Monaten im Jahr jeweils bis zu acht Stunden öffnen.

SPD, Grüne und SSW haben für ihre Pläne den Segen der Kirche. Sie klagt gegen die Kieler Bäderregelung und möchte sie wie in Mecklenburg-Vorpommern einschränken.